Lichtkunst: Reationen zwischen Lob und Ablehnung

Büdericher sind sich nicht einig, ob die neue Lichtinstallation an der Mediothek ihr Geld wert ist.

Büderich. Die Stadtbibliothek am Dr.-Franz-Schütz-Platz strahlt abends um kurz nach 18 Uhr in einem bunten Licht. Seit knapp einem Monat ist die Leuchtinstallation des Künstlers Götz Lemberg eingeschaltet. Die Meerbuscher sind geteilter Meinung, was das Kunstobjekt angeht.

Manuela Johlen spaziert jeden Abend mit ihrem Hund an der Mediothek vorbei. „Zuerst war ich mit dem neuen Gebäude nicht einverstanden. Die Installation finde ich aber super toll. Wenn ich hier entlang gehe, freue ich mich immer“, sagt sie. Helene Jabssieht das ganz anders: „Ich bin stinksauer. Das Geld hätte in Straßen und Bürgersteige investiert werden können.“

Viele Anwohner haben die Lichtinstallation noch gar nicht bemerkt. Eine Meinung dazu haben sie dennoch. „Ich ärgere mich nach wie vor, dass der Schulhof hinter dem neuen Gebäude kleiner geworden ist. An diesem Ort und zu der Uhrzeit halte ich das Kunstobjekt für verschwendet“, sagt Bettina Bergmann.

„Es wertet den Platz in jedem Fall auf und zu einer anderen Zeit bringt es ja auch nichts, die Lichter anzuschalten“, sagt hingegen Monika Kobusch. Doch die Frage sei, ob die Schönheit des Kunstwerks in Relation zu den Kosten stehe.

Skeptisch ist auch eine andere Passantin: „Die Installation ist sehr schön, aber das Geld dennoch falsch investiert. Man hätte das mit einem Bürgersaal für Vereine kombinieren müssen und nicht nur für ein paar Bücher aufbauen sollen.“

Anders sieht das Lothar Dorn: „Zu dem neuen, futuristischen Gebäude passt eine moderne Lichtkunst sehr gut.“ Auch der 13-jährigen Anja Gassmann gefallen die vielen Farben, ihrer Mutter hingegen gar nicht. „Das Geld hätte bestimmt besser eingesetzt werden können“, sagt Jutta Gassmann. Brigitte Gröthesist oft in der Bücherei. Sie findet die Lichter sehr schön, aber „in der heutigen Zeit einfach zu teuer“.

Eine Anwohnerin stört sich am Kostenfaktor, aber noch mehr an der Kunst selbst. „Ich bin pingelig, was die Farbzusammensetzung angeht. Die ist nicht harmonisch, viel zu kontrastreich: zu bunt, zu kitschig“, sagt sie.

Ähnlich sehen das Erika und Robert Heinrichs. Weder finden sie die Installation schön, noch die städtischen Ausgaben vertretbar. „Wer hat sich nur so etwas als Kunst verkaufen lassen?“ Außerdem seien die Ausgaben, besonders die Stromkosten, nicht vertretbar. „Wir dafür die Grundsteuer erhöht?“