Mataré-Schüler bewegen sich sicher im Netz
Das Gymnasium ist Partner des „s.i.n.u.s.“-Projekts. Das klärt über die Gefahren im Internet auf.
Schulleiter Christian Gutjahr-Dölls vom Mataré-Gymnasium spricht offene Worte. Ob es an seiner Schule auch schon Fälle von Cybermobbing oder sogenanntem Sexting, also dem Versenden von Nacktbildern, gegeben habe? „Es gibt kaum eine Schule, die so etwas nicht als Problemfeld kennt. Aber nicht alle gehen es so offensiv an wie wir“, sagt der Schulleiter. So habe es vor Jahren etwa einen Sexting-Fall in der Oberstufe gegeben. Gutjahr-Dölls hat mit seinem Kollegium entschieden, die Schüler für die Gefahren im Internet zu sensibilisieren. Dabei wollen der Schulleiter und seine Kollegin Sarah Ludwig das Internet nicht verteufeln — es dient schließlich auch am Mataré als Wissensvermittler. Das Bewusstsein der Schüler für die Gefahren müsse aber geweckt werden.
„Wir nehmen mit dem Angebot den Gesprächsbedarf der Schüler auf“, sagt Sarah Ludwig als projektbeauftragte Lehrerin am Mataré. Es habe sich etwas geändert im Medienverhalten der Schüler in den vergangenen Jahren. „Vor fünf Jahren besaßen nur die wenigsten Schüler in den Klassen fünf und sechs ein Handy, heute hat jeder eines.“ Dabei fehlte den Schülern das Wissen über Gefahren, etwa die Rechte am Bild.
Labels gibt es mittlerweile viele an den Schulen — es gibt Mint-Schulen, Sportschulen, sogar Euregioprofilschulen. Im Falle des Labels „s.i.n.u.s.“ glauben Gutjahr-Dölls und sein Kollegium an den Sinn. „s.i.n.u.s.“ steht für ,Sicher im Netz unterwegs’. Es ist ein Netzwerkprojekt zur Förderung der Medienkompetenz bei Schülern, Eltern und Lehrern im Rhein-Kreis Neuss als Zusammenschluss von Institutionen aus den Bereichen Schule, Eltern, Polizei sowie Jugend- und Suchthilfe.
Finja Garten, Schülerin
Über mehrere Schuljahre werden Unterrichtseinheiten zu Themen in verschiedenen Fächern durchgeführt. Ipads werden im Unterricht eingesetzt. Insgesamt sechs Schulen machen im Rhein-Kreis mit, das Mataré ist die ersten Meerbuscher Schule. Vor einem Jahr hatte sich das Gymnasium beworben, Kooperationsschule von „s.i.n.u.s.“ zu werden. Jetzt hat Gala Garcia Frühling, Geschäftsführerin des Netzwerks, das Label offiziell an die Schule vergeben.
Durch den Status als „s.i.n.u.s.“-Schule genießt das Mataré Privilegien. So besucht etwa die Kriminalpolizei die Schule regelmäßig für Schülerinformationen. „s.i.n.u.s.“- Schulen werden vorrangig besucht“, sagt Sarah Ludwig.
Vier Schüler wurden bereits als Medienscouts ausgebildet. Eine davon ist Finja Garten (14) aus der achten Klasse des Mataré. Wenn sie vom Internet erzählt, dann erfährt man vom Reiz, den die sozialen Netzwerke auch auf sie ausüben. „Auf Facebook ist kaum noch jemand von uns, wir sind mittlerweile auf Instagram oder auf Snapchat.“ Dort sollen die Bilder eigentlich nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden. Aber es gibt Möglichkeiten, das zu umgehen. Das wissen nicht alle“, sagt die Schülerin. Deshalb sei es gefährlich, Bilder von sich zu senden, von denen man glaubt, dass sie schnell wieder verschwinden.