Jugendfarm in Meerbusch Arche Noah braucht Unterstützung

Meerbusch · Wenn die dunkle Jahreszeit anbricht, bleiben viele lieber zu Hause oder verlegen ihre Aktivitäten in Bereiche, wo sie vor dem Wetter geschützt sind. Das muss auch die Arche Noah in diesem Jahr wieder erleben.

Die Bundesfreiwillige Mayke füttert Esel Nemo, einen der Bewohner des Parks.

Die Bundesfreiwillige Mayke füttert Esel Nemo, einen der Bewohner des Parks.

Foto: Michaela Danker

„Die Besuche werden deutlich weniger. Wenn das Wetter schlecht ist, kann es passieren, dass gar keiner kommt“, sagt Michaela Danker, Leiterin des Tierparkes. Dabei braucht die Jugendfarm aktuell jeden Cent der reinkommt, denn die monatlichen Kosten und Belastungen bleiben nicht nur, sie steigen.

Im Herbst und Winter müssen besonders schwache und alte Tiere mit der Witterungsänderung kämpfen und brauchen daher besondere Unterstützungen, Behandlungen und auch Zusatzfuttermittel. „Shetland-Wallach Sunny hat eine hochgradige Arthrose. Wenn es kühler wird spürt er das in den Gelenken, so wie wir Menschen auch. Außerdem hat er eine Stoffwechselerkrankung und Schwierigkeiten beim Kauen. Er braucht sein Futter lauwarm“, erzählt Danker. Das Team der Arche Noah, versucht, dem Pony mit natürlichen Mitteln zu helfen. „Aber die kosten natürlich Geld“, so die Leiterin. Für Esel Nemo ist es ein Problem, wenn er längere Zeit auf feuchtem Boden steht, denn seine Hufe leiden darunter. Mit einem speziellen Hufkurfutter versuchen die Mitarbeiter die Hufe – und nicht nur die von Nemo – zu stabilisieren und im Wachstum zu unterstützen. „Davon kostet ein kleiner Eimer jetzt aber nicht mehr 60 sondern 80 Euro. Da kommt viel zusammen, besonders da auch die Kosten für Einstreu, Stroh und Heu exorbitant hoch sind“, sagt Danker. „Sparen“ sei jedoch keine Option, denn die Gesundheit der Tiere stehe immer im Vordergrund, betont sie.

Weitere Probleme bereitet der erhöhte Bedarf an Material für die Anlage, die häufig unter Sturm und Starkregen leidet. „Alle Ställe müssen jetzt winterfest gemacht werden, damit die Tiere sich nicht erkälten. Das hat aktuell Priorität“, so Danker.

Dringend gebraucht wird auch ein kleiner Traktor, der nicht nur zur Pflege der Weiden, der Anlage und des Sandplatzes genutzt werden soll, sondern auch den hart arbeitenden Mitarbeitern den Umgang mit Stroh- und Heuballen erleichtert. „Wir haben zurzeit hohe Ausfallzeiten im Team, weil viele krank oder auch körperlich erschöpft sind“, erzählt die Leiterin. „Das macht uns sehr zu schaffen.“ Ein wenig Hilfe erhofft sie sich von einer neu gegründeten WhatsApp-Community, in der sie kurzfristig nach Hilfe suchen kann. „So findet sich vielleicht jemand, der spontan einen Nachmittag an der Kasse helfen kann“, sagt sie.

Die Arche Noah wird finanziell von der Stadt unterstützt. „Dafür sind wir auch sehr dankbar. Die Mittel reichen aber bei weitem nicht aus, um den Betrieb aufrecht zu erhalten“, so Danker. Die Spendenbereitschaft der Menschen sei weiterhin groß, aber – wahrscheinlich auch wegen der wirtschaftlichen Lage – nicht mehr ganz so hoch wie zuvor. Und auch die Einnahmen reichen für die Finanzierung nicht aus. „Wir versuchen die Preise für die Eintrittskarten stabil zu halten, weil jeder sich einen Besuch leisten können soll. Aber bei den Jahreskarten mussten wir leicht erhöhen“, berichtet die Leiterin.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Arche Noah zu unterstützen. Tierfreunde können eine Patenschaft für ein Tier übernehmen oder Mitglied im Förderverein werden. Geldspenden ermöglichen es dem Tierpark, die Mittel flexibel genau dort einzusetzen, wo sie gerade gebraucht werden. Für Futterspenden ist die Jugendfarm eine Kooperation mit zwei lokalen Händlern eingegangen. Da die Arche Noah dort Kunde ist, wissen diese genau, welche Futtermittel benötigt werden. Spender können mit Hilfe einer ausliegenden Liste einkaufen oder aber einen Gutschein erwerben, den das Team der Jugendfarm beim nächsten Einkauf verrechnen kann. Zudem ist die Arche Noah immer auf der Suche nach Spendern, Förderern, Stiftungen und Sponsoren, die sie dauerhaft unterstützen möchten. Eine weitere Hilfe wäre es, wenn die Menschen den Tierpark auch in der kühleren Monaten häufig besuchen würden. Darüber würden sich auch die tierischen Bewohner der Arche Noah freuen, denn sie lieben ihre Gäste und brauchen den sozialen Kontakt mit ihnen.