„Das ist keine Technik, die wir vermitteln“ Meerbuscher DLRG-Chef lobt Rettungsaktion mit Menschenkette am Rhein

Büderich · Die Mitglieder einer Gruppe fand eine spontane Lösung, um vier Menschen in Not zu helfen.

Vier Personen wurden am Samstag aus dem Rhein gerettet.

Foto: Feuerwehr MB

Die ungewöhnliche Rettungsaktion einer Gruppe am Rhein in Büderich sorgt in Meerbusch für Aufsehen. Am Samstagnachmittag waren vier Menschen in Höhe des Modellflugplatzes im Wasser in Gefahr geraten, zwei junge Männer waren längere Zeit unter Wasser, zwei ältere kamen nicht zurück ans Ufer. Sie waren Teil einer Gruppe von etwa 20 Personen, wie die Feuerwehr Meerbusch berichtet. Angehörige der Gruppe bildeten eine Menschenkette, um die vier in Not Geratenen aus dem Rhein zu retten. Mit Erfolg. Als Feuerwehr, Rettungskräfte und DLRG eintrafen, waren die vier Personen bereits an Land geholt worden.

Experte: „Zunächst
Hemmschwelle überwinden“

Große Anerkennung dieser Leistung kommt von den Vorsitzenden der Meerbuscher Ortsgruppe des DLRG, Dirk Warthmann. „Da kann man nur gratulieren“, sagt er. Die Idee, eine Menschenkette zu bilden, sei unkonventionell und aus der Not geboren. „Das ist keine Technik, die wir vermitteln.“

Bei der Aktion hätten sich die Retter selbst auch in Gefahr begeben. „Der Erfolg hat die Richtigkeit des Handels bestätigt. Besser kann es nicht laufen.“ Hilfreich in solchen Situationen sei es auch mit Materialien zu arbeiten, wie Holzstücken oder einem Handtuch, das den Hilfsbedürftigen angereicht werden kann.

Warthmann betont die besondere Leistung, die darin besteht, in solch einer Aktion aktiv zu werden. „Es muss jemand die Initiative ergreifen und zunächst eine Hemmschwelle überwinden.“ Auch wenn etwa ein Mensch leblos daliegt oder plötzlich umkippt, müsse man nach dem Gesetz aktiv werden, aber dazu erst einmal eine erhebliche Hemmschwelle überwinden. Dies fällt leichter, wenn man einen Bezug zu den Personen hat. Dann gehe es darum, weitere Menschen zu animieren, die sich an der Aktion beteiligen.

Wie die Rettung erfolgte und wer die Retter sind, ist nicht bekannt. Ihre Namen wurden nicht erfasst. Denn als die herbeigerufenen Einsatzkräfte eintrafen,  waren die Personen bereits in Sicherheit. Ein Notärztin übernahm die Erstversorgung. Die jüngeren Personen, die länger unter Wasser waren, wurden ins Krankenhaus gebracht.