„Meerbusch ist meine Heimat“

Erholung, Natur, Gemeinschaft und Beschaulichkeit – das ist Meerbusch.

Meerbusch. "Meerbusch ist eine in den letzten Jahren modern gewordene Stadt, die ihr Image als Schlafstadt von Düsseldorf langsam verliert. Moderne Gewerbegebiete, gute Verkehrsanbindung, ein funktionierendes Vereinsleben - all dies sorgt für ein gutes Miteinander, vor allem in den Ortsteilen. Meerbusch als eine Stadt muss noch ein bisschen zusammenwachsen, aber ich glaube, das kommt mit der Zeit. Meerbusch ist meine Heimat geworden. Ich wohne jetzt erst seit 20Jahren hier, aber ich kann mir ein Wegziehen nicht vorstellen."

Meerbuscher über Meerbusch

Diese Äußerung im Bürger-Barometer der Westdeutschen Zeitung nennt positive Aspekte, die viele der insgesamt 506 Teilnehmer anführen, wenn sie ihr Verhältnis zu Meerbusch beschreiben. Eine schlichte, schnörkellose Feststellung aber überstrahlt die Vielzahl dessen, was die Stadt ihren Bürgern bedeutet: "Meine Heimat."

"Mittendrin und fein raus" ist ihr Slogan, und der trifft offenbar die Gefühlslage: Die Nähe zur Großstadt Düsseldorf, den Reiz der ländlichen Umgebung für Radfahrer und Spaziergänger, Ruhe und Beschaulichkeit genießen die Menschen: "Meerbusch ist ein Dorf mit Weltstadtflair und Geschmack" heißt es da und immer wieder auch: "Meerbusch ist eine Stadt im Grünen" - dessen Erhalt allerdings ebenso oft als gefährdet empfunden wird.

Das für viele ebenfalls treffende Image einer "Stadt der Millionäre" - Meerbusch hat landesweit die zweithöchste Millionärsdichte - wird kritisch aufgegriffen: "Es ist eine Stadt der Reichen, die sich zunehmend abkapseln in immer weniger grünen Bereichen", urteilt ein Teilnehmer, und ein anderer findet: "Meerbusch ist die Stadt der Reichen, bei denen die Menschen am anderen Ende der Skala keine Lobby haben."

Wie subjektiv das Lebensgefühl ist, zeigen gerade die kritischen Stimmen. Was für den einen die "Insel der Glückseligen" ist, ist für andere eine langweilige Seniorenstadt mit zu hohen Mietpreisen, zu laut, zu viel Fluglärm.

Was auffällt: In ihren eigenen Stadtteilen fühlen sich viele Umfrageteilnehmer ungeachtet jeder Kritik ausgesprochen wohl. Offenbar sind vor allem Lanker Lokalpatrioten: "Lank hat viel Lebensqualität, Landschaft, gute Geschäfte, das Forum Wasserturm, ein Altenheim, zwei Sportvereine und den Heimatverein! Lank ist für mich wohlfühlen pur."

Meerbusch insgesamt wird kritischer gesehen. Der Tenor: "Eine Stadt mit wenig Profil. Wahrscheinlich, weil ihr ein echter Stadtkern fehlt und weil es ein Konglomerat ist."

Allerdings findet das Projekt "Zentrum" als Identifikationspunkt in Meerbusch bisher keine Mehrheit. Edgar Sonnenschein, der mit der Gründung der Stadt Anfang der 70er Jahre Verwaltungschef wurde, beklagte bei seinem Abschied in den 90er Jahren, dass es nicht gelungen sei, ein zentrales Rathaus auf dem Schütz-Platz zu bauen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, und auch der über Jahrzehnte geplante zentrale Stadtkern Meerbusch-Mitte ist zur Stadtteilerweiterung Strümper Busch geschrumpft. Vielleicht hatte der Bürger-Barometer-Teilnehmer solch eine Entwicklung vor Augen, der feststellt: "Meerbusch ist die Stadt der verpassten Gelegenheiten."