Kultur in Meerbusch Vier Meter langes Bild für die Vielfalt

Büderich · Die Stadt hatte im vorigen Jahr Künstler aufgerufen, sich für einen Ankauf zu bewerben. H. Dieter Golibrzuch war erfolgreich. Nun hängt sein vier Meter langes Bild zum Thema Vielfalt in den städtischen Räumen in Büderich.

 Der Transport des großformatigen Werks von H. Dieter Golibrzuch an seinen neuen Platz im Bürgerbüro gestaltete sich kompliziert.

Der Transport des großformatigen Werks von H. Dieter Golibrzuch an seinen neuen Platz im Bürgerbüro gestaltete sich kompliziert.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

Ein 150 mal 400 Zentimeter großes und entsprechend schweres Kunstwerk aus dem zweiten Stock zu transportieren, ist keine einfache Sache. „Wir hatten es gut verpackt aus dem Atelier auf den Balkon gebracht. Von dort wurde es über das Geländer senkrecht heruntergelassen. Erst auf die eine, dann auf die andere Terrasse der Volksbank und zuletzt auf den Parkplatz. Danke, dass das Bankinstitut so kooperativ war“, erklärt H. Dieter Golibrzuch.

Geholfen bei dieser kniffeligen Aktion und dem Transport in das Büdericher Bürgerbüro, Alte Kämmerei, haben die Stadtsprecher Michael Gorgs und David Burkhardt sowie vom Ordnungsamt Horst Major. Sie trugen das Kunstwerk, nachdem es ebenerdig angekommen war, von der Düsseldorfer Straße zum Dr.-Franz-Schütz-Platz. „Die Stimmung war während der gesamten Aktion prächtig“, erinnert sich H. Dieter Golibrzuch. Er hatte im vergangenen Jahr auf den Aufruf der Stadt an die Künstlerschaft reagiert. Es wurden Arbeiten von heimischen Kunstschaffenden gesucht, die angekauft werden sollten. Die Auswahl anhand von eingesandten Fotos der Werke wurde vom Kulturausschuss getroffen. Der Rat hatte im Kulturetat der Stadt einen Sonderposten von 11 000 Euro zum Ankauf bereitgestellt. Diese Aktion sollte dazu beitragen, die Meerbuscher Kunstszene zu unterstützen, die besonders unter den Einschränkungen der Pandemie-Vorgaben gelitten hatte.

22 Künstlerinnen und Künstler hatten sich beworben, sieben Arbeiten wurden ausgewählt, darunter das Bild von Golibrzuch. Am 14. September 2021 schließlich wurde der Ankauf beschlossen. Spätestens Anfang 2022 wurde es also Zeit, die Werke an ihren zukünftigen Standort zu bringen. Aber der Transport des übergroßformatigen Werks von H. Dieter Golibrzuch gestaltete sich kompliziert.

Nachdem erst die Räume des Fachbereichs Kultur der Stadtverwaltung in Osterath im Gespräch waren, kam nach detaillierter Messung mit dem Zollstock kurzfristig der Entschluss, die vier Meter lange Arbeit in den Eingangsbereich des Bürgerbüros in Büderich zu hängen. Neben dem Bild in Mischtechnik, Acryl/Lack auf Leinwand, mit dem Titel „Meerbusch: Vielfalt an Farben und Strukturen“ ist ein Hinweis zu lesen: „Folgen wir den Strukturen der Vielfalt/ist der Blick manchmal verwirrend/doch welche Einheit wünschen wir/wenn wir die Vielfalt der Menschen sehen.“ Dazu meint der Künstler: „Das Zitat erleichtert die Wahrnehmung des Bildes. Ich möchte vermitteln, dass in Meerbusch kulturell allerhand los ist.“

Nach dem schwierigen Transport aus seinem Atelier verlief die Installation des Bildes mit Hilfe der Mitarbeiter der Stadt reibungslos: „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die bei Transport und Hängung geholfen haben. Es hat große Freude gemacht.“ Diese Begeisterung überträgt der Künstler auf sein gesamtes Schaffen. 1942 in Paderborn geboren, beschäftigt sich der ehemalige stellvertretende Schulleiter Berufsbildender Schulen seit 1986 intensiv mit der Kunst. Er ließ sich bei der Teilnahme von Seminaren von Cilia de Munnik und Thomas Aeffner in Oberkrüchten weiterbilden, gehört dem Verein Meerbuscher Künstler an, war aber auch im Rahmen der Düsseldorfer Kunstpunkten aktiv und an zahlreichen Ausstellungen beteiligt. Einige Arbeiten befinden sich in öffentlichem Besitz, und zudem gehört er als Mitgründer der Meerbuscher Künstlergruppe ST art 05 an. H. Dieter Golibrzuch, der sich eher selbst in den Hintergrund stellt, hat das Anliegen, „Dinge, die kulturell eine Bedeutung haben, auf die Erde zu bringen – ich möchte die Menschen erreichen.“