Wettbewerb in Meerbusch Spielerischer Einstieg in den Tischtennis-Sport

Meerbusch · Am von Tura Büderich ausgerichteten Ortsentscheid der Mini-Meisterschaften nahmen jetzt 55 Kinder teil. Der Spaß am Sport stand im Vordergrund.

Bei der Mini-Stadtmeisterschaft im Tischtennis spielten Lasse (8, links) und Cajus (9) zusammen.

Foto: Anne Orthen

Mit viel Schwung sprang Titus auf das Siegertreppchen und nahm freudestrahlend seinen Pokal in Empfang. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinne, denn ich spiele ja gar nicht im Verein“, sagte der Achtjährige. Doch die Übungseinheiten mit seinem Vater an der heimischen „Platte“ machten sich bezahlt: Der Grundschüler aus Büderich siegte bei der 42. Auflage der Mini-Meisterschaften im Tischtennis den Ortsentscheid in der jüngsten Altersklasse (Jahrgang 2016 und jünger) und qualifizierte sich damit für den Bezirksentscheid.

Zum wiederholten Male richtete die Tischtennis-Abteilung von Tura Büderich am zurückliegenden Wochenende den lokalen Wettbewerb aus, der Kinder den niederschwelligen Einstieg in das Rückschlagspiel ermöglichen soll. So groß wie dieses Mal war das Interesse noch nie: Insgesamt 55 Heranwachsende im Alter von fünf bis zwölf Jahren nahmen in Büderich teil. „Wir haben im Vorfeld viel Werbung für das Turnier gemacht und beispielsweise in allen umliegenden Grundschulen Flyer ausgelegt – das hat sich rentiert“, betonte Mitorganisator und Tura-Vorstandsmitglied Michael Ungerath. An zwölf Tischen, aufgeteilt auf die beiden Sporthallen der Brüder-Grimm-Schule, spielten die Jungen und Mädchen ihre Sieger jeweils in drei verschiedenen Altersklassen aus. Das Dabeisein und der Spaß an dem Sport standen bei den Beteiligten im Vordergrund. „Ich finde es super, dass die Kinder hier unverbindlich und kostenlos mitmachen können, um herauszufinden, ob Tischtennis etwas für sie ist“, sagte Christian Städter, der mit Tochter Clara (7) und Sohn Niklas (9) gleich zwei Sprösslinge ins Rennen schickte. Bei der Siebenjährigen klappt es auf Anhieb prächtig. Stolz baumelte die Bronzemedaille um ihren Hals, die sie für ihren dritten Platz erhalten hatte. „Dabei habe ich vorher noch gar nicht so oft gespielt“, sagte sie.

Ohne Einsatz von Schiedsrichtern sehr faire Begegnungen

Nicht ganz so erfolgreich lief die Teilnahme für ihren zwei Jahre älteren Bruder, der zwar das Auftaktmatch für sich entschied, danach jedoch gegen erfahrenere Kontrahenten den Kürzeren zog. „Bis zum nächsten Mal muss ich noch etwas mehr üben“, sagte der Neunjährige. Der gleichaltrige Ben spielt in Büderich sowohl Fußball und Tennis im Verein. Doch auch die Teilnahme an der Tischtennis-AG in seiner Grundschule zeigt Früchte. Dank seiner platzierten Schläge setzte er sich gegen mehrere routiniertere Gegner durch. „Ich mag alle Ballsportarten, zudem haben sich viele meiner Freunde auch hier angemeldet“, begründete er sein Mitwirken.

Nach dem Ende einer Partie musste der jeweilige Gewinner das Ergebnis auf einen Zettel schreiben und diesen dann zur Turnierleitung bringen. Ab und an wurde im Nachhinein noch über das richtige Endresultat diskutiert, doch generell liefen alle Spiele auch ohne den Einsatz von Schiedsrichtern sehr fair ab. Bei dem einen oder anderen Teilnehmer kullerten nach einem verlorenen Match auch mal die Tränen. So wie beim zehnjährigen Philipp, der im entscheidenden dritten Satz des abschließenden Gruppenspiels eine Führung noch aus der Hand gab und dadurch den Einzug in die K.o.-Runde verspielte. Doch Trost spendeten nicht nur seine Eltern am Spielfeldrand, sondern auch die Mitstreiter. „Du hast doch super gespielt, du musst gar nicht enttäuscht sein“, versuchte Jonas den Unterlegenen ein wenig aufzumuntern.

Der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) veranstaltet die Mini-Meisterschaften bereits seit 1983. In den vergangenen vier Jahrzehnten nahmen schon mehr als 1,5 Millionen Kinder daran teil. Unabhängig von den später anknüpfenden Entscheiden auf Kreis-, Bezirks-, Verbands- und Bundesebene bilden die Ortsentscheide den Kern der Aktion. Die lokalen Wettkämpfe der aktuellen Auflage laufen bundesweit seit Anfang September und dauern noch bis Mitte Februar an. Bis dahin können die qualifizierten Spieler aus Büderich noch fleißig trainieren. Das hat auch Titus vor. „Vielleicht gehe ich bald auch in einen Verein, dann werde ich bestimmt noch besser“, sagte der Achtjährige.