Gewerbe in Meerbusch Rat beschließt Plan für Gewerbeflächen

Meerbusch · Um die heimische Wirtschaft zu stärken gibt es einen Plan für die Entwicklung von Gewerbeflächen in Meerbusch. Nachdem das interkommunale Gewerbegebiet mit der Stadt Krefeld abgelehnt wurde, muss dieser nun auf einen neuen Stand gebracht werden.

Meerbusch will mehr Raum für Gewerbe schaffen und weitere Firmen im Stadtgebiet ansiedeln.

Foto: Stadt Meerbusch

(stz) In seiner vergangenen Sitzung hat der Rat der Stadt Meerbusch mit den Stimmen der Mehrheit beschlossen, den Gewerbeflächenentwicklungsplan der Stadt überarbeiten und aktualisieren zu lassen. Dies war nach Meinung der Ratskooperation von CDU und FDP nötig geworden, nachdem sich die Politik nach jahrelanger Diskussion gegen ein Interkommunales Gewerbegebiet mit Krefeld ausgesprochen hatte.

Mittlerweile steht die Stadt unter Druck, neue Gewerbeflächen zu schaffen, weil sie über den Verkauf der letzten beiden städtischen Grundstücke mit Unternehmen verhandelt. Gleichzeitig sind die Nachfragen von auswärtigen wie ansässigen Firmen nach freien Flächen gestiegen. Für die Stadt ist es nicht zuletzt wichtig, ihre Einnahmen über die Gewerbesteuer zu erhöhen.

„Es ist dringend erforderlich, dass wir unsere Gewerbeflächen weiter entwickeln, wir brauchen die Einnahmen“, erklärte Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD). Ute Glasmacher von der UWG wandte sich strikt gegen den Beschluss. Damit verbunden seien „sehr großflächige Versiegelung“. „Wir sind eine Wohnstadt, wir möchten nicht noch mehr Verkehr nach Meerbusch ziehen.“ Ihr Antrag, den Beschluss zu vertagen, blieb ohne positive Resonanz. Ausdrücklich widersprach Werner Damblon (CDU) dieser Auffassung. Zum einen sei das Klimaschutzziel beim Auftrag für die aktualisierten Gewerbeflächenentwicklungsplan verankert, insofern sei es falsch von großflächig versiegelter Fläche zu sprechen. Zum anderen bedeute ein wohnortnaher Arbeitsplatz, der sogar mit dem Fahrrad zu erreichen sei, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.

Jürgen Peters (Grüne) sprach sich gegen den Beschluss aus. Er erklärte, das Konzept von 2015 sei ausreichend, eine Weiterentwicklung nicht nötig. Wichtig sei eine schnelle Umsetzung ohne neues Konzept.

Heidemarie Niegeloh (SPD) warb dafür, Gewerbe möglichst nah an der Autobahn anzusiedeln, dies halte die Verkehre kurz. Sie gab aber auch zu bedenken, dass dafür der Regionalplan geändert werden müsse und der Regionalrat nicht immer so entscheidet, wie Meerbusch das gerne hätte.

Für die UWG brachte Ute Glasmacher den Antrag ein, dass die Stadt nur für Handwerksunternehmen, die sich erweitern möchten, Flächen anbieten solle. Dagegen würden Logistikfirmen nur für Dreck und Lärm sorgen und wenig Arbeitsplätze bieten. Bürgermeister Christian Bommers sprach sich gegen diesen Vorstoß aus, der von den anderen Parteien ebenfalls abgelehnt wurde.