Meerbusch: Sportvereine fürchten um ihre Hallenzeiten
Ganztagsbetreuung verschärft Konflikt zwischen Schulen und Vereinen.
Meerbusch. Mit der Ausweitung des Offenen Ganztags an Schulen fürchten die Sportvereine um ihre Hallenzeiten. Diese vermeintliche Konkurrenzsituation war Thema einer Diskussion im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Stadt-Sport-Verbandes (SSV) am Montagabend.
"In den vergangenen zehn Jahren sind insgesamt 30 Hallenstunden für den Vereinssport verloren gegangen", erklärt Heinz Schaven, der den Vorsitz im Ausschuss Zeiten beim SSV hat.
Da jedoch, wie Jörg Winterwerb, Schulleiter am Mataré-Gymnasium, feststellt, mittelfristig wohl alle Schulen auf den Ganztag bauen werden, müssten sich beide Seiten aufeinander zu bewegen, appelliert Mike Kunze, der zuvor als Vorsitzender in seinem Amt bestätigt wurde.
Die Schulen würden mit den ihnen zur Verfügung stehenden Hallenkapazitäten "so gerade eben auskommen. Da gibt es keinen großen Spielraum", so Dieter Aldenhoff, Sprecher der Meerbuscher Grundschulen.
Bei den weiterführenden Schulen habe sich die Situation durch die Einführung der Übermittagsbetreuung an der Realschule in Osterath eher noch zugespitzt, sagt Winterwerb, der nur in einer engeren Kooperation zwischen Schulen und Vereinen eine Lösung des Konflikts sieht. "Da gibt es offenbar ein Kommunikationsproblem."
Da kann Holger Wegmann, Sportreferent der Stadt Meerbusch, nur zustimmen: "Die Vereine müssen den Ganztag als Chance begreifen." Sie könnten dort Kinder für den Sport begeistern und so womöglich auch das Interesse, sich einem Verein anzuschließen, wecken. Das Problem, in den Mittagsstunden Übungsleiter zu finden, die Zeit haben, wäre womöglich mit Hilfe von Sport-Studenten zu lösen.
Dass den Vereinen auch in der Urlaubszeit kaum Hallenzeiten zur Verfügung gestellt werden, hat jedoch einen anderen Grund: "Nur in den Ferien sind größere Bauunterhaltungmaßnahmen durchzuführen. Unsere Hallen sind halt nicht mehr die neuesten", so Wegmann.