Rhein-Kreis Neuss: Highschool-Diplom mit Talar und Barett
Neun Schüler der Internationalen Schule haben ihr Zeugnis erhalten.
Rhein-Kreis Neuss. Es ist schon ein kleines Spektakel, das die neun Absolventen der Internationalen Schule am Rhein (ISR) am Tag ihres Abschlusses erwartet.
Fotografen stehen bereit, Eltern, Geschwister und Verwandte sind zur Abschlussfeier geladen, und die Cafeteria hat sich in einen Festsaal mit Bühne verwandelt. Der Tag steht ganz im Zeichen der ersten Abschlussfeier an der ISR, die 2003 ihren Betrieb aufgenommen hat.
Bevor die feierliche Zeremonie beginnt und die Absolventen ihr Abschlusszeugnis erhalten, sammeln sie sich auf dem Flur. Anzug und Kleid sind unter einem schwarzen Talar versteckt, auf dem Kopf der neun Jugendlichen sitzt - mal mehr, mal weniger passend - ein Magisterhut, auch Barett genannt.
Die viereckige Kopfbedeckung mit der schwarzen Quaste ist das Symbol amerikanischer Abschlussfeiern schlechthin; klar, dass es in der ISR ebenso wenig fehlen darf wie die Fahne der USA. Auch die deutsche und die japanische Flagge sind zu sehen.
Der Reihe nach aufgestellt, die Fahnenträger voran, betreten die Abschlusskandidaten schließlich mit durchgedrücktem Kreuz und gemäßigtem Schritt die Cafeteria. Klavierspiel begleitet den Einzug, und Mrs. Grote-Beverborg betritt als "Master of Ceremony" die Bühne.
Nicht nur sie spricht Englisch. Auch Absolventin Saina Zara Klein hält ihre Rede auf Englisch und erzählt Anekdoten aus der Schulzeit. Da ist von einem "Moonwalk" in der Chemistry-Class die Rede, von den Macken und Missgeschicken der Mitschüler, aber auch von Erfolgen, die in der Schulzeit gefeiert wurden.
Ein Klavierkonzert folgt, und Hans Krebs, Vorsitzender des Elternnetzwerks, hält eine Rede. Er spricht von Glück und Pech, von Erfolgen und Misserfolgen. Regungslos verfolgen die Absolventen hinter ihm die Rede. Dann betritt Schulleiterin Eileen Lyons die Bühne, in der Hand die Highschool-Diplome.
Einer nach dem anderen bekommt sein Zeugnis. Am Ende das Finale: "Change your tassel" fordert Lyons die Absolventen auf, die stolz die Quaste ihres Magisterhuts von der rechten auf die linke Seite drehen. Ein Zeichen dafür, dass sie jetzt zu den Graduierten gehören.
Zwei Absolventen werden künftig an Universitäten in den USA bzw. England studieren. Weil das Highschool-Diplom von deutschen Universitäten nicht anerkannt wird, hängen die übrigen noch ein Jahr dran. Dann haben sie das "International Baccalaureate Diploma" in der Tasche, das dem Abitur entspricht.