Sport in Meerbusch Meerbuscher Handballverein hat sich prächtig entwickelt

Der vor zehn Jahren gegründete Klub hat inzwischen knapp 250 Mitglieder und will auch in Zukunft weiter wachsen.

Im August hat der Meerbuscher Handballverein eine große Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) veranstaltet.

Foto: RP/MHV

Alles begann mit einer Trotzreaktion. Ein Streit in der Herren-Mannschaft von TuRa Büderich hat Ende 2009 zur Gründung des ersten reinen Handballvereins in Meerbusch geführt. Nach Reibereien innerhalb des Teams und Differenzen mit dem Vorstand war der damalige Trainer Ralf Weckwerth von seinem Amt entbunden worden. Gleich zehn der 16 Spieler waren mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Sie kehrten TuRa den Rücken und entschieden sich, in einer Bierlaune, doch einfach ihren eigenen Klub zu gründen. In Rob Hollburg und Markus Knychas sind nach wie vor zwei Spieler der ersten Stunde in der Herren-Mannschaft vertreten, die damals in der zweiten Kreisklasse begann und sich inzwischen zu einem ambitionierten Bezirksligisten gemausert hat.

Die ersten Trainingseinheiten fanden jedoch nicht mit dem Ball, sondern mit einem Bier in der Hand statt. „Da wir anfangs als neu gegründeter Verein keine Hallenzeiten hatten, haben wir uns jeden Dienstag in einer Wirtschaft getroffen“, erinnert sich Geschäftsführer Markus Knychas. Bei schönem Wetter ging es dann zunächst zum Training nach draußen auf einen Tartanplatz. Erst einige Monate später bot der BSC Büderich an, dass die MHV-Herren sich die Halle mit den Badmintonspielern teilen könnten. „Dafür sind wir dem BSC auch heute noch sehr dankbar“, sagt Knychas.

Anfangs wurde der kleine Klub mit nur einer Mannschaft von vielen Seiten belächelt. Doch genau das war ein Ansporn für den Gründungsvorstand Thomas Bauer (Erster Vorsitzender), Rob Hollburg (Zweiter Vorsitzender), Hans Joachim Priske (Schatzmeister), Dieter Weckwerth (Jugendleiter), Joachim Lennartz (Leiter Spielbetrieb), Markus Knychas (Jugendleiter), Norbert Rudzicki (Schriftführer) und Ralf Weckwerth (Abteilungsleiter). „Wir wollten zeigen, dass wir es ernst meinen – und der Erfolg hat uns recht gegeben“, sagt Knychas stolz.

MHV zählt drei Senioren- und
sieben Jugend-Mannschaften

Tatsächlich hat sich der MHV in seiner ersten Dekade zu einem breit aufgestellten Verein entwickelt. Was damals mit einer Mannschaft begann, hat sich inzwischen auf drei Senioren-Teams (1. Herren, 2. Herren und 1. Damen) sowie sieben Jugend-Mannschaften (gemischte F- Jugend, weibliche und männliche E- Jugend, männliche, E2-Jugend, männliche D-Jugend, weibliche und männliche C-Jugend) ausgeweitet. Knapp 250 Mitglieder zählt der MHV inzwischen, Tendenz steigend. „Unsere Entwicklung ist sehr positiv. Doch wir wollen weiter wachsen und gerade im Jugendbereich noch mehr Mannschaft an den Start bringen. Denn das ist auf Sicht der Unterbau für unsere Senioren-Teams“, sagt Knychas. Sowohl die 1. Herren als auch die 1. Damen spielen inzwischen in der Bezirksliga, mittelfristig wollen zumindest die Männer in die Landesliga. „Das ist unser Ziel, welches wir auch mit dem seit Beginn dieser Saison verantwortlichen Trainer Carsten Kuhlwilm aufzeigen wollen. Viel höher planen wir erst einmal nicht, dafür fehlen uns aktuell die finanziellen Mittel“, so Knychas. Immerhin hat er nun nach vielen Gesprächen einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung auf den Weg gebracht: die Sporthalle des Mataré-Gymnasiums soll bis 2021 sowohl eine ausfahrbare Teleskop-Tribüne als auch einen kleinen Ausschankbereich sowie sanitäre Anlage für die Besucher bekommen. Knapp 400 000 Euro will die Stadt dafür investieren. Knychas: „Das hilft uns enorm. Künftig können unsere Zuschauer die Heimspiele in einem wesentlich schöneren Umfeld genießen.“