Wirtschaft in Büderich Umtauschstress bleibt Meerbuschern erspart
Meerbusch · Die Meerbuscher Geschäftsleute sind mit dem Weihnachtsgeschäft kurz vor den Festtagen zufrieden. Gutscheine werden immer beliebter, werden in der Stadt aber erst nach dem Winterurlaub Mitte Januar eingelöst.
Während aus anderen Städten im Verkehrsfunk überfüllte Parkhäuser gemeldet werden, findet der Besucher auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz in Meerbusch sofort einen freien Parkplatz. Auch von Menschenmassen, die mit Umtauschwünschen und mit einzulösenden Gutscheinen die Geschäfte stürmen, kann in Büderich nicht die Rede sein. Beim Friseur sitzt ein einsamer männlicher Kunde vor dem Spiegel und bekommt eine neue Nach-Feiertagsfrisur und die Verkäuferin der Eisdiele wartet draußen mit einer Zigarette in der Hand vergeblich auf Naschkatzen.
Lebhaft geht es hingegen auf der Winterwelt zu, die noch bis zum Freitag, 30. Dezember geöffnet ist. Die ersten Kufenflitzer sind schon auf der künstlichen Eisfläche und drehen vergnügt ihren Runden. Die neue „Eisfläche“, die keinen Strom verbraucht und kein Wasser und Kühlanlage benötigt, sei relativ gut angenommen worden, sag Harald Vocke vom Schlittschuhverleih. „Gerade für Anfänger und die kleinen Eisläufer ist die Fläche ideal“, sagt er. Die Platten seien nicht so glatt wie eine echte Eisfläche, die Kinder fielen nicht so oft, täten sich nicht weh und außerdem würden sie nicht nass. Fahranfänger schieben so auch fröhlich die Pinguin-Laufhilfen über den weißen Kunststoff.
Eislaufbahn ist
besonders pflegeleicht
„Für die Jugendlichen ist es etwas langweilig. Sie können nicht so rasant fahren und beim Bremsen Schnee aufwirbeln“, sagt Vocken. Vorsicht ist beim Betreten und Verlassen der Bahn geboten, da die Schlittschuhe nicht mit dem Holz und mit Metall in Berührung kommen dürfen, das schadet der Bahn, die angeschafft wurde und im nächsten Jahr so auch wieder aufgebaut werden kann. Pflegeleicht sei sie allemal, weiß Vocken. Abends werde sie mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und mit einem dünnen Wasserfilm befeuchtet.
In der Enzian- und Almrauschhütte ist Petros Tsellas mit den Wochenendgeschäften im Dezember sehr zufrieden. „Die Leute haben wieder gemeinsam gefeiert und getrunken“, resümiert er. Zur großen Abschiedsparty mit DJ Jon lädt er noch einmal alle Glühweinfreunde – rot und weiß, mit und ohne Schuß sind im Angebot – am Freitag ein. Ab 19 Uhr bis Mitternacht soll die Hütte bei freiem Eintritt noch einmal richtig beben.
Gutscheine werden meist erst später eingelöst
„Meerbuschs Männer wissen mittlerweile, welche Düfte ihre Frauen lieben“, sagt Filialleiterin Sylvia Bäumer von der Parfümerie Becker. Sie hätten in der Vorweihnachtszeit gezielt eingekauft und „wenn sie sich nicht sicher waren, haben wir ein kleines Testmuster zum Parfüm dazu gelegt“, sagt die Duftexpertin. So kann in Ruhe geschnuppert werden, ohne dass die Originalverpackung geöffnet werden muss. „Die Gutscheine werden bei uns erst Mitte Januar eingelöst, jetzt sind die Meerbuscher im Urlaub“, weiß Bäumer. An diesem ruhigen Vormittag nach dem zweiten Weihnachtstag versucht tatsächlich nur eine ganz dreiste Kundin einen Duft zurückzugeben. Das sei nicht ihre Marke erklärt sie. Aber sie hat die Kartonage aufgerissen und ausgiebig getestet. „Das geht natürlich gar nicht. Das können wir nicht umtauschen“, sagen die freundlichen Schönheitsexpertinnen.
Im Boogs, Fachgeschäft für Möbel und Dekoartikel, stehen noch die Weihnachtsaccessoires auf den hübsch gedeckten Tischen. „Die werden aber bald auch reduziert, genau wie die Leuchtbäume und Leuchtsterne“, sagt der Verkäufer, der für eine erkrankte Kollegin am Tag nach Weihnachten einspringen musste. Auch er spricht von guten Umsätzen in den letzten Tagen vor Weihnachten. Viele Gutscheine hätten die Ladentheke verlassen. Diese würden bestimmt eingelöst, wenn alle Weihnachtsdeko zu hause weggepackt sei und dann im Anschluss frische Farben ins Haus kommen sollen. Denn auch bei ihm im Laden werde dann alles neu dekoriert.
Bis dahin warten die kleinen leuchtenden Bäumchen vor dem Geschäft auf vorausschauende Kunden, die schon an das nächste Weihnachten denken.