Neue Halle entsteht an der Alten Seilerei
Wegen der großen Nachfrage nach Flächen schaffen die Betreiber des Gewerbeparks in Osterath jetzt mehr Platz.
Zwei der neun Hallen sind schon vermietet, obwohl die Bagger gerade erst angerollt sind. Das aber ist für Wido Weyer und seine Tochter Alexandra der beste Beweis dafür, dass sie mit ihrer Entscheidung richtig gelegen haben: Halle Nummer 11 auf das Gelände zwischen Insterburger und Meerbuscher Straße zu bauen. Sie nehmen dafür einen Millionenbetrag in die Hand und setzen ein Zeichen: für den Standort, für eine prosperierende Wirtschaft an diesem Standort, für das eigene Unternehmen.
Alexandra Weyer
Das hat eine längere Geschichte. Bis Ende der 90er Jahre wurden auf dem Areal Seile für Bergbau und Industrie produziert — von der Firma Paul Stoessel. Vor 20 Jahren wurde eine neue Nutzung beschlossen, aber die Backsteingebäude, die zum Teil 100 Jahre alt sind, blieben stehen und bilden mit den Neubauten einen guten Kontrast. In zehn Hallen sind rund 50 Firmen angesiedelt, die 350 bis 400 Mitarbeiter beschäftigen. Zu den Firmen gehören Agenturen, eine Autowerkstatt, eine Musikschule, IT-Firmen, eine Schreinerei, aber auch das JuCa und ein Kindergarten sind auf dem Gelände. Viele sind schon seit Jahren dort, wollen bleiben oder — wie derzeit — sich in den neuen Hallen vergrößern. Denn einer der Altmieter hat zwei Hallen im neuen Gebäude gemietet.
Bei der Vermietung der neuen Hallen wollen Wido und Alexandra Weyer darauf achten, keine Gewerke doppelt aufs Gelände zu holen. „Keine zweite Schreinerei, keine Autowerkstatt mehr“, so Weyer. Die Nachfrage nach den neun neuen Hallen, die auch zusammenzulegen wären, sei groß. „Größere Büroflächen sind nicht so gut zu vermieten, aber kleinere Objekte gehen schnell weg“, sagt Alexandra Weyer, die sich um die Vermarktung kümmert. Ihre Wunschmieter? „Gerne neue Branchen, Gastro wäre auch schön, auf keinen Fall produzierendes Gewerbe.“ Weil eben rund 400 Mitarbeiter auf dem Gelände arbeiten, fände sie auch einen Foodtruck toll, der auf dem Grundstück steht. Aber noch gibt es bestimmte Vorschriften, die gastronomische Betriebe verbieten. „Wir arbeiten daran, dass sich das bald ändert“, so Wido Weyer. Die neuen Hallen sind jeweils 140 Quadratmeter groß, haben eine Empore von rund 50 Quadratmetern, jeweils WC, Duschen und kleine Kochnischen. Die Gesamtfläche beträgt rund 2000 Quadratmeter. Die Halle mit der Nummer 11 ist die erste, die Familie Weyer selbst neu baut — alle anderen stammen noch aus Seilerei-Zeiten. Noch in diesem Jahr sollen die Außenwände stehen, mit dem Einzug wird im April 2018 gerechnet.