Landschaftsarchitekten entwickeln Pläne Anleger soll aufgehübscht werden
Planer sollen Vorschläge entwickeln. Dafür stehen 40 000 Euro zur Verfügung.
In Meerbusch gibt es viele Freiflächen, die bei den Bürgern beliebt sind und von ihnen genutzt werden. Einige Flächen könnten aber noch viel schöner sein und sollten dringend aufgewertet werden, damit die Meerbuscher sie auch nutzen.
Das hatte die Nürnberger Landschaftsarchitektin Sigrid Ziesel im Februar im Planungsausschuss angeregt. „Die Fläche am Fähranleger in Langst-Kierst etwa hat unglaubliches Potential“, so Ziesel. Allerdings müsse dort erst einmal eine Menge getan werden. Denn aktuell sei die Attraktivität der Fläche nicht für jeden sichtbar. Bis Anfang September hatten die Fraktionen nun Zeit, das umfangreiche „Freiflächenentwicklungskonzept“ (FEK) mit seinen zahlreichen Ideen zu diskutieren. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses stimmten die Politiker bei nur einer Enthaltung für das Konzept, nun muss der Rat am 26. September zustimmen.
„Wir freuen uns, dass die Anregungen der Politik in die neue Vorlage eingearbeitet wurden“, lobte Hans Werner Schoenauer (CDU). Klaus Rettig, FDP-Fraktionsvorsitzender, hatte aber Bedenken, dass nun alle Vorschläge der Landschaftsarchitekten tatsächlich umgesetzt werden. „Dadurch nehmen wir uns die Möglichkeit, dort andere Dinge zu entwickeln und blockieren uns selber“, kritisierte er.
Doch Dana Frey, Abteilungsleiterin Umwelt und Klimaschutz, gab Entwarnung. „Dieses Konzept ist eine weitreichende, perspektivische Angebotsplanung, eine Empfehlung und Arbeitsgrundlage. Jeder einzelne Vorschlag, der dann auch wirklich umgesetzt werden soll, muss vorher von diesem Ausschuss beschlossen werden. Die Verwaltung wird jede einzelne Maßnahme im Detail vorstellen“, sagte sie zu.
Konkret geht es im ersten Schritt um den Fähranleger. Der wird im FEK – ebenso wie Parkheide Klaverdonk, Latumer See, Eisenbrand, Altrheinschlingen und Limesstraße – als sogenannter Lupenraum bezeichnet. Heißt: Diese sechs Stellen werden zwar als Freiräume wahrgenommen, aber noch nicht intensiv als solche genutzt. Sie sollen deshalb von den Planern besonders „unter die Lupe“ genommen werden.
Wendeplatz soll einheitlichen Bodenbelag bekommen
Für die Umgestaltung des Fähranlegers hat die Politik im Haushalt 2019 bereits 40 000 Euro zur Verfügung gestellt. Diese Summe wird die Planungskosten voraussichtlich abdecken, heißt es von der Verwaltung. Wann genau die Pläne für die Fläche am Rhein öffentlich vorgestellt werden, kann aktuell noch niemand sagen. Einige Ideen in Sachen Fähranleger hat Landschaftsarchitektin Ziesel allerdings schon vorab genannt: So soll der Wendeplatz am Fähranleger einen einheitlichen Bodenbelag bekommen: Im Moment gleicht die Fläche eher einem Flickenteppich.
Außerdem soll verhindert werden, dass in dem Bereich rund um den Anleger Autos „wild“ parken. Bäume im Bereich der Zufahrt zur Fähre und Blühstreifen könnten für mehr Grün sorgen, und es soll Abstellplätze für Fahrräder und Sitzplätze mit Blick aufs Wasser geben.
Im Zusammenhang mit der Diskussion über neue Frei- und Grünflächen kam auch das Thema Waldflächen zur Sprache. Mit lediglich 8,2 Prozent Waldanteil ist Meerbusch eine eher waldarme Stadt. Die UWG-Fraktion regte deshalb an, die Waldflächen zu erweitern. In dem Freiflächenentwicklungskonzept ist das jedoch nicht vorgesehen. Das sei sicherlich an einigen Stellen machbar, habe aber keine Priorität, hatte Sigrid Ziesel im Februar betont. Der Schwerpunkt liege vielmehr darauf, „verfügbare Räume für die Bürger nutzbar zu machen“.
Weil sich die meisten Ausschussmitglieder aber einig waren, dass das Thema Wald nicht hintenüberfallen sollte, beauftragten sie die Verwaltung zu prüfen, wo die „grüne Lunge Meerbuschs“ mit neuen Bäumen ausgedehnt werden könnte. Geprüft werden sollen nun beispielsweise die neu gepflasterten Wege entlang der Kleinbahnstrecke (von Strümper Straße bis Mönkesweg) sowie entlang dem Böhlergelände. Der Mönkesweg sowie weitere Wirtschaftswege zwischen Haltestelle Bovert und dem Städtischen Meerbusch Gymnasium. „Die sehen sehr monoton aus“, klagte Dieter Schmoll (UWG). Außerdem könnte das Wäldchen westlich der A 57, gegenüber dem Bauhof, bis zum Kalverdonksweg erweitert werden. Ebenso der Meerbuscher Wald an mehreren Stellen, etwa westlich und nördlich der Haltestelle Haus Meer.