Open-Air: Rabaue mal in Badehosen

Bei kühlem Wetter begeisterten die Musiker ihre Fans und ließen fast alle Hüllen fallen.

Grevenbroich. Ausgerechnet den kühlen Freitagabend hatten sich die "Rabaue" für ihr Open-Air-Konzert ausgesucht. Aber richtige Stimmungskanonen lassen sich davon nicht beirren: Mit bekannten Festzeltkrachern und neuen Songs heizte der rheinische Fünfer den Besuchern ein.

Highlight: Fürs "Beach-Bäuch-Medley" ließen die Jungs sogar ihre Hüllen fallen und spielten in Badehose - zur Begeisterung der Zuschauer. Einen neuen Besucherrekord gab es zwar nicht (4500 waren es im letzten Jahr), trotzdem brachte das Publikum ordentlich Feierstimmung mit.

Ebenso die Musiker. Die Rabaue, das sind Peter Kempermann (Gitarre, Bass), Peter van den Brock (Keyboard, Akkordeon), Albert Detmer (Schlagzeug, Percussion, Klavier), Peter Jansen (Gitarre, Mandoline, Bass), Benny Weißert (Gitarre, Bass).

Alle fünf singen. Der Bandname ist übrigens eine Reminiszenz an eine beliebte Kölner Stimmungsgruppe der Nachkriegszeit. Die "neuen" Rabaue gründeten sich 2001, seit 2005 spielen sie in der aktuellen Besetzung.

Das Sommer-Open-Air ist im siebten Jahr schon zu einer Tradition geworden. Die Band nutzt es als willkommene Vorbereitung auf die Session und macht eine große Familienfeier daraus - nicht nur, weil Rabaue-Gitarrist Peter Kempermann aus Kapellen kommt.

"Hier testen wir, welche Lieder gut ankommen. Was in Grevenbroich funktioniert, bringt auch im Karneval die Säle zum Kochen", verrät Bandkollege Peter van den Brock. Gleich sechs brandneue Titel gab die Gruppe am Freitag zum Besten, vom potenziellen Schunkelhit bis zum nachdenklichen Stück "Die letzte Kurve".

Für die ganz besondere Familienstimmung sorgten auch diesmal wieder die Vorgruppen, alles Musiker aus der Region. Den Anfang machten die "Dötzdorf Allstars", nach eigener Aussage "fahnenflüchtige Ex-Tambourcorps- und Tanzkapellenmitglieder, Punkrocker, Liedermacherzupfgeigenhansels und Jazzer" die statt Stimmungsmusik alte Blues-Klassiker präsentierten - mit kölschen Texten.

"Die haben eine richtig Hammond-Orgel aus den 70er Jahren", schwärmt Albert Detmer. Versteht sich von selbst, dass das Instrument auch beim Rabaue-Medley zum Einsatz kam.

Außerdem im Vorprogramm: die legendären "Drei Colonias", von ihren Fans auch "älteste Boygroup der Domstadt" genannt; die Nachwuchsband "Kölsche Bengels" und "Die Filue", die den Stimmungshit "Ich hab’ drei Haare auf der Brust." geschrieben haben.

Und mit den "Funky Marys" präsentierte sich eine der angesagtesten Girl-Bands des kölschen Karnevals in Hochform. Wie gut, dass es nur noch vier Monate bis zur neuen Session sind!