Opernsängerin verkauft Helme

Die gebürtige Meerbuscherin Eva Vogel ist nun Unternehmerin.

Foto: Orthen

Opern singen und Fahrradhelme verkaufen hat mehr gemeinsam, als man glaubt. Das weiß zumindest Eva Vogel. Die Meerbuscherin hat nach ihrem Abitur am Mataré-Gymnasium Musik in den USA studiert, hatte Festanstellungen an den Opern in Köln, Düsseldorf und Innsbruck und gründete vor wenigen Jahren ihre eigene Firma für Fahrradhelme namens Rockwell. Was aber immer gleich bleibt, sagt sie, ist der Wille und das Durchhaltevermögen. „Es ist wie beim Vorsingen“, sagt die Wahl-Korschenbroicherin.

„Man bereitet sich tagelang vor, ist mit ganzem Herzen dabei, singt technisch einwandfrei und trotzdem will der Intendant eine andere Sopranistin. Es ist nicht einfach, das nicht persönlich zu nehmen.“ Und so ähnlich fühle sie sich auch manchmal beim Verkauf ihrer Helme, wenn sie klinkenputzend durch die kleinen Sport- und Modegeschäfte zieht. „Da treffe ich auch auf Leute, die nicht überzeugt sind von meinem Produkt.“ Sie selbst steht aber voll und ganz hinter den Helmen, die sie in jahrelanger Arbeit mit einem Team entwickelt hat. Das Prinzip: Jeder Helm hat eine feste Außenschale, in die unterschiedliche Innenfutter geklippt werden können. So können Farben und Stoffe variieren, der Helm zum Fahrrad- oder Skifahren getragen werden.

2012 hatte das Team mit der Entwicklung begonnen, seit Anfang 2016 läuft die Produktion und die Helme hängen in rund 80 Geschäften in Deutschland. Die Begeisterung für Sport hat Eva Vogel aber schon länger. „Ich bin leidenschaftliche Fahrradfahrerin und beim Sport habe ich ohne Zögern einen Helm aufgezogen“, sagt sie. Aus einer groben Idee für einen schönen, wandelbaren Fahrradhelm wurde nach und nach ein Plan. Ein ehemaliger Mitschüler knüpfte die ersten Kontakte zu Entwicklern. „So habe ich eine immer größere Begeisterung für das Produkt entwickelt. Irgendwann gab es kein Zurück mehr.“ Eva Vogel ist trotzdem weiterhin als freischaffende Sängerin tätig, gibt mehrmals die Woche Coachings am Düsseldorfer Opernhaus. Die beiden Welten vertragen sich nicht immer, gibt sie zu. veke