Ortskerne sollen attraktiver werden
Ein Kreisverkehr auf der Dorfstraße, ein Mehrgenerationen- Spielplatz in Büderich: Stadtplaner formulieren Ideen für die Entwicklung Meerbuschs.
Die Meerbuscher Stadtverwaltung will auf Basis des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts den Ortskern von Büderich entwickeln. Michael Assenmacher als Technischer Dezernent und Kirsten Steffens als Stadtplanerin haben einige Ideen formuliert. Eines der Ziele, so Assenmacher, solle die Steigerung der Aufenthaltsqualität auf dem Dr. Franz-Schütz-Platz in Büderich sein — gegebenenfalls unter Einbeziehung des Hallenbadparks. Auch die Kreuzung Dorfstraße/Düsseldorfer Straße werde ins Visier genommen.
Bisher sind es nur erste vage Ideen, die die beiden formulieren — beschlossen ist nichts. Assenmacher und Steffens wollen Politik und Bürger mitnehmen: Ein Mehrgenerationen-Spielplatz für Büderich wäre denkbar, ein Kreisverkehr anstelle der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Dorfstraße würde Attraktivität bringen. Die Dorfstraße mit der Gastronomieszene könnte entwickelt werden. „Wichtig ist, dass wir Projektfelder mit der Politik identifizieren und das künftige Vorgehen in der Stadtplanung festlegen“, sagt Assenmacher.
Seit dem Frühjahr 2015 wird in Meerbusch an einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) gearbeitet. Ziel des Konzeptes „Meerbusch 2030“ ist es, auf der Basis von Analysen zur Bevölkerungsentwicklung und zur Bautätigkeit eine nachhaltige Stadtentwicklung festzulegen.
Eine Zahl verdeutlicht den Handlungsdruck: Würde die Bautätigkeit in Meerbusch bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts auf dem Niveau der letzten fünf Jahre weiterentwickelt — im Durchschnitt sind jährlich 58 neue Wohneinheiten fertiggestellt worden —, so würde Meerbuschs Bevölkerungszahl auf bisherigem Niveau stagnieren. Der Anteil der älteren Bevölkerung würde steigen, junge Familien hätten kaum die Chance auf eine Wohnung in Meerbusch.
Die Erstellung des ISEKs erfolgte unter einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Bürger hatten die Möglichkeit, Rückmeldungen zu geben, was sie an Meerbusch stört, wo sie Verbesserungspotenziale sehen und wie sie sich die weitere Entwicklung vorstellen. Diese Anregungen wurden auf einer großen Karte („Wikimap“) digitalisiert und ausgewertet.
Die meisten Anregungen habe es zum Thema Verkehr gegeben, auch in Büderich, sagt Assenmacher. „Am Ende des Prozesses soll keine Hochglanzbroschüre mit theoretischen Handlungsoptionen stehen, sondern konkrete Konzepte, wo und in welcher zeitlichen Reihenfolge wir für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen Wohnraum schaffen wollen.“ Dazu werde das Konzept Klarheit darüber schaffen, welche Auswirkungen neue Wohngebiete auf die bestehende Infrastruktur und den Einzelhandel haben. Auch erhoffe man sich klare Erkenntnisse, wie die Stadtteilzentren und die Nahmobilität gestärkt werden können.
Für Büderich und Osterath sehen Michael Assenmacher und Steffens am meisten Potenzial. „Das heißt aber nicht, dass in den anderen Ortsteilen nichts gemacht wird“, sagt Steffens. Es solle kein Stadtteildenken geben, sondern das generelle Interesse für Stadtentwicklung geweckt werden. Leitfrage sei, wie der öffentliche Raum gestaltet werden kann: „Wie bekommt man mehr Qualität in die Ortskerne?“, fragt Assenmacher.
Das ISEK sei Voraussetzung dafür, dass für Projekte Bundesmittel fließen, sagt Assenmacher. „Es gibt bis zu 50 Prozent Förderung. Das sollte uns ein Ansporn sein.“