Osterath: Die Baumaschinen dröhnen, die GWG schweigt

Die Sanierung der Wohnungen an der Fröbelstraße in Osterath belastet die Mieter erheblich.

Osterath. Bei diesem Anblick fragt man sich, wie insbesondere betagte Mieter im Chaos der Umbauarbeiten an der Fröbelstraße zurechtkommen. "Hier kann man zurzeit nicht wohnen", das ist der Tenor der Anwohner.

Sämtliche Wohnungen im letzten Sanierungabschnitt müssen, manchmal bis 22 Uhr, für die Handwerker offen stehen, die Möbel sind mit Schutzfolien verhüllt, Staubwolken trüben die Sicht. Eine ältere Dame sitzt mittendrin - es wirkt wie nach einer Katastrophe.

Nach einer als sehr mangelhaft beschriebenen "Begehung zur Klärung von Detailfragen" durch die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Viersen (GWG) im Vorfeld hat nur eine Mieterin den Umzug in Kurzzeitpflege auf sich genommen. Auch telefonisch stünde niemand für die Klagen der Mieter zur Verfügung, reklamieren diese. Unorganisiert wirkt auch der Ablauf verschiedener Abbrucharbeiten gleichzeitig, wie Balkonabriss, Dacharbeiten, Wärmedämmung und Heizungserstverlegung.

Hierzu werden Küchen und Bäder zerlegt, egal wann zuletzt renoviert wurde. "Wir haben zwar rechtzeitig Briefe an die Mieter geschrieben", rechtfertigt GWG-Sprecher Peter Bauland die Zustände, bedauert jedoch: "Tatsächlich scheint bei der Kommunikation etwas schief gelaufen zu sein. Wir können uns dafür nur entschuldigen und Besserung geloben."

"Eine Zumutung ohne Ende", nennt es Norbert Friedrich, Vorsitzender des Mieterschutzbundes Monheim, am Infostand der SPD. Er halte die Situation aber für unklar so lange nicht feststehe, ob es sich bei den Arbeiten um Modernisierung oder Instandhaltung handle.

Die jeweilige Definition entscheide über Fristen der Vorankündigung, die möglicherweise nicht eingehalten wurden. In den Treppenhäusern befinden sich jeweils nur Anschläge der ausführenden B&O Wohnungswirtschafts GmbH Essen, die den Beginn der Arbeiten ab Januar feststellen und auf Lärm -und Staubbelastung hinweisen, ohne einen Fertigstellungstermin anzugeben.

Derweil benutzen die Mieter des Abrisshauses auch Not gedrungen schon mal die Miettoilette im Vorgarten. Einige Anwohner nehmen in dieser Woche über die SPD Kontakt zum Eigentümer, fachkundigen Juristen sowie Bürgermeister Dieter Spindler in seiner Eigenschaft als Mitglied des Verwaltungsrates der GWG auf, um die Situation der Mieter zu diskutieren.

Indessen scheint das Ende der entbehrungsreichen Zeit für die Mieter in Sicht. "In 14 Tagen ist alles vorbei", verspricht Bauland, und kann hinzufügen, dass an eine Mieterhöhung seitens der GWG nicht gedacht wird. "Es bleibt auch nach der Sanierung bei 4,73Euro pro Quadratmeter kalt."