Dass sich die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zum Trainingslager im vergangenen Sommer quasi verdoppelt hat, dürfte nicht zuletzt an den beiden Trainerinnen liegen: Neben der ehemaligen Junioren-Nationalspielerin Heister ist das die Amerikanerin Amber Nasby.

Nach Alter aufgeteilt, arbeiten die Talente aus Osterath, Willich und Krefeld in zwei Gruppen mit ihnen. Drei Tage sind angesetzt, jeweils von 10 bis 16 Uhr. "Wir haben Schwerpunkte gesetzt. Zuerst geht es um Ballbehandlung und Fußarbeit, dann stehen Defensive und Wurftraining im Vordergrund. Am Ende sollte das Erlernte so weit sitzen, dass im Spiel ein deutlicher Fortschritt zu erkennen ist", sagt Heister.

Die 20-Jährige, die ihr didaktisches Wissen in zahlreichen Lehrgängen mit der Nationalmannschaft gewonnen hat, staunt über die Homogenität der Gruppe. "Alle spielen in etwa auf einem Level. Auch der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen ist nicht so groß. Erst mit dem Eintritt in das Erwachsenenalter klafft die Schere dann immer weiter auseinander."

In ihren Augen stellt das Camp eine ideale Mischung aus Spaß und Leistungsanspruch dar, bei dem sie auch selbst noch dazulernen könne. "Amber ist hier in der Halle ganz klar der Fixpunkt. Von ihrem Spielverständnis profitieren alle", sagt Heister. An den Lippen der 26-jährigen Amerikanerin würden auch die 16- bis 18-jährigen Jugendlichen hängen.

Damit die Teilnehmer an ihre Leistungsgrenze gehen, haben die Trainerinnen einen Anreiz geschaffen: Am Ende des Tages gibt es "Gewinner-T-Shirts" mit Aufdrucken wie Freiwurf-König oder MVP (most valuable player - wertvollster Spieler). Damit am nächsten Tag auflaufen zu dürfen, gibt dem Glücklichen ein wenig das Gefühl, er würde in der amerikanischen NBA auf Korbjagd gehen.