Agentur für Arbeit: Arbeitslosenzahlen im Kreis sinken leicht

Im Ausbildungsmarkt ist noch viel Bewegung. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,9 Prozent.

Rhein-Kreis Neuss. Die Sonne blinzelt durch die düsteren Wolken über dem Arbeitsmarkt, zumindest was die Statistiken angeht.

Während die Arbeitslosenzahlen für den Bereich des Rhein-Kreises Neuss und Mönchengladbach im vergangenen Jahr untypischer Weise im Frühjahr auf bereits hohem Niveau noch weiter gestiegen sind, zeichnet sich in diesem Jahr wieder der gewohnte Verlauf ab:

Die Zahl der Arbeitslosen ist im März gegenüber Februar gesunken. "Die genauen Zahlen können wir in diesem Fall aber aufgrund einer Datenpanne nicht angeben", sagt Johannes-Wilhelm Schmitz, Vorsitzendes Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit derzeit auf dem gleichen Niveau. So waren im März 2009 31414Menschen in Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis Neuss arbeitslos, in diesem März waren es mit 31420 nur sechs mehr.

Die Arbeitslosenquote im Rhein-Kreis Neuss liegt derzeit bei 6,9 Prozent (wie im Vorjahr). Damit steht die Region im Vergleich zu Mönchengladbach (12,2Prozent) und dem NRW-Durchschnitt von 9,1 Prozent gut da.

Allerdings stieg der Anteil der HartzIV-Empfänger im Rhein-Kreis Neuss gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3 Prozent auf 10015 Personen an. "Wir haben in Neuss viele hochqualifizierte Bewerber, da dauert es länger, bis ein geeignetes Stellenangebot gefunden wird", erläutert Schmitz. 5516 Menschen erhalten darüber hinaus Arbeitslosengeld, das sind 0,7Prozent mehr als im März 2009.

Insgesamt sind 15531 Menschen im Kreisgebiet ohne Arbeit. Das entspricht zwar 261 (1,7 Prozent) mehr als im Vorjahr, aber die Tendenz ist fallend. "Die Unternehmen sind wieder besser ausgelastet und fahren ihre Produktion nach oben: Das ist ein positives Signal - im Gegensatz zu dem, was man Mitte letzten Jahres befürchten musste", sagt Schmitz.

Das spiegelt sich vor allem in den Zahlen zur Kurzarbeit wider: Sie hat sich von Mai 2009 auf November 2009 fast halbiert (von 9915 auf 5021), im Dezember 2009 waren es sogar nur noch 3805 Kurzarbeiter.

"Diese Zahl ist aber noch mit Vorsicht zu genießen, da kann auch viel Weihnachtsurlaub drin sein", schränkt Schmitz ein; man müsse abwarten, bis auch die Zahlen für das erste Quartal 2010 vorlägen.

Auf dem Ausbildungsmarkt gibt es von allem mehr: Mehr Lehrstellen, mehr Bewerber, und mehr unbesetzte Stellen als im vergangenen Jahr. Doris Schillings, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, macht Bewerbern Mut: "Die Arbeitgeber nehmen sich in diesem Jahr mehr Zeit für die Auswahl ihrer Azubis. Da ist noch viel in Bewegung."

Sorgen macht ihr dagegen etwas anderes: "Wir haben einen verstärkten Zugang von Leuten, die aus Maßnahmen der Bundesagentur kommen. Die brauchen jetzt viel länger, als vor der Krise, um nach ihrem erfolgreichen Abschluss eine Arbeit zu finden."

Insgesamt ist die Entwicklung im Agenturbezirk Mönchengladbach (inklusive Rhein-Kreis Neuss) aber positiv: 1,5Prozent mehr Menschen als vor einem Jahr haben im März Arbeit gefunden - im Vergleich zum Februar sind es sogar 15 Prozent mehr.

Dass dadurch nicht automatisch die Arbeitslosenquote sinkt, liegt daran, dass auch viele Menschen eine Arbeit finden, die vorher krank oder in einer Fortbildungsmaßnahme waren und somit nicht zu den Arbeitslosen zählten.