Büderich: Ein Kranz für das Ehrengrab von Ewald Mataré
Die Stadt Meerbusch will die Grabstätte des prominenten Künstlers erhalten und pflegen.
Büderich. Professor Ewald Mataré gehört zweifelsohne zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts im Rheinland.
Und auch wenn sein Nachlass seit 1988 im Museum Kurhaus Kleve zu begutachten ist, hat der erste Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie nach dem Zweiten Weltkrieg seine Spuren in Büderich hinterlassen. Der Lehrer von Joseph Beuys oder Erwin Heerich lebte und arbeitete 33 Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 1965 mit seiner Familie an der Dückersstraße.
Jetzt hat die Stadt Ewald Mataré eine besondere Ehre zuteil werden lassen und seine Ruhestätte sowie die seiner Frau Hanna auf dem Büdericher Friedhof als Ehrengrab der Stadt Meerbusch ausgewiesen. Zum Todestag des Bildhauers und Grafikers legte Bürgermeister Dieter Spindler am Montag als symbolischen Akt einen Kranz am Grab Matarés auf dem Büdericher Friedhof nieder.
Ehrengrab - das bedeutet, dass die Stadt die Kosten für die Pflege des Grabes übernimmt, das ungeachtet der ursprünglich vereinbarten Nutzungsdauer erhalten bleiben soll.
Noch wird die Grabstätte von Sonja Mataré gepflegt, der Tochter des vielleicht wichtigsten Vertreters der Klassischen Moderne. "Das tue ich gerne und so lange ich kann", sagt die 83-Jährige.
Sonja Mataré hat kurz nach dem Tod ihres Vaters veranlasst, dass der massive, von Karl Franke (ebenfalls ein Schüler Matarés) gestaltete Grabstein gegen ein noch von Mataré selbst geschaffenes Kreuz ausgetauscht wurde. "Das hatte er damals für meine Patentante gemacht", erinnert sich Sonja Mataré.
Der Franke-Stein hat einen besonderen Platz im Eingangsbereich des Friedhofs erhalten. Dort steht auch das von Mataré gestaltete Grabmal des Kunstmalers Herbert Böttger. Hintergrund ist das Bestreben der Stadt, Grabsteine namhafter Künstler zu erhalten, auch wenn das Nutzungsrecht der Gräber abgelaufen ist. "Eine schöne Idee", findet Sonja Mataré.