Jubiläum: Von Stadtvätern und Siegesfeiern

Referenten erinnern an die spannende Gründung Meerbuschs.

Meerbusch. Ernst Handschumacher freut sich auf den 13.April. An diesem Dienstag wird der erste gewählte Bürgermeister Meerbuschs wieder einmal in Meerbusch zu Gast sein. Der Anlass: Im Rahmen der Vortragsreihe zum 40-jährigen Stadtbestehen in der Lanker Teloy-Mühle bestreitet der agile 85-Jährige den Auftaktabend. Handschumacher war in den 70er Jahren einer der leidenschaftlichsten Kämpfer für Zusammenschluss und Erhalt jener blutjungen Stadt aus acht Gemeinden mit dem Namen Meerbusch.

"Geburtsstunde, Existenzkampf und Selbstbehauptung einer Stadt" heißt dazu passend sein Thema. Seinen mit etlichen Erlebnissen gewürzten Zeitzeugenbericht bereitet Handschumacher mit viel Herzblut vor. "Gründung und Erhalt Meerbuschs waren einer der Höhepunkte meines Lebens", sagt der Jurist, der heute in der Eifel lebt. Wie sich die noch junge Kommune, kaum gegründet, mit gesundem Selbstbewusstsein und letztlich mit Erfolg gegen den Zugriff der großen Städtenachbarn Düsseldorf und Krefeld gestemmt habe, sei bis heute ein Phänomen ohnegleichen, so Handschumacher.

Mit Meerbuschs bislang einzigem Ehrenbürger Franz Schütz wird sich Stadtarchivar Michael Regenbrecht am zweiten Vortragsabend am Dienstag, 20.April, in der Teloy-Mühle beschäftigen. "Schütz ist eine faszinierende Persönlichkeit, deren Biografie bis heute nicht abschließend dokumentiert ist", so der Historiker. Die politischen, wirtschaftlichen und menschlichen Verdienste des CDU-Landtagsabgeordneten, Böhler-Werksleiters und Bürgermeisters seien ebenso außergewöhnlich wie spannend. Regenbrecht illustriert seinen Vortrag mit interessantem Bild- und Dokumentenmaterial zu Franz Schütz.

Dritter Referent im Bunde ist der Technische Beigeordnete der Stadt, Just Gérard. Sein Thema am Dienstag, 27.April: "Meerbusch: Urbaner Raum im Grünen - 40Jahre auf dem Weg zur Stadt". Gérard möchte darin unter anderem die städtebauliche Entwicklung Meerbuschs und die Veränderungen im Stadtbild beleuchten. "Thema wird aber auch die urbane Eigenart Meerbuschs sein, das sich bis heute auch ohne tatsächliches Zentrum als Premium-Standort in unmittelbarer Nachbarschaft zu Düsseldorf etabliert hat", so der Beigeordnete.

Der Eintritt zu allen Vorträgen ist kostenlos, im Anschluss ist Gelegenheit zu einem Umtrunk und Erinnerungsaustausch in der Mühle.

Die zweite Serie der Vortragsreihe "40 Jahre Meerbusch" folgt dann im Herbst. An drei Dienstagabenden, am 26. Oktober sowie am 2. und 9.November wird es unter anderem um die Geschichte von Hause Meer, die Kunst- und Kulturstadt Meerbusch und um markante Ereignisse gehen, die die Meerbuscher seit 1970 bewegten. Der Ort des Geschehens wird dann erstmals die neue Bibliothek am Dr.-Franz-Schütz-Platz in der Mitte Büderichs sein.

Stadtsprecher Michael Gorgs sieht in der sechsteiligen Vortragsreihe einen wichtigen Beitrag zum 40.Stadtgeburtstag. Das politisch gegründete Gebilde Meerbusch sei zwar jung, habe aber schon jetzt eine Reihe hochinteressanter Leute und jede Menge Spannung zu bieten.

"Die Reihe wird informativ, aber auch unterhaltsam sein - gerade für neu zugezogene Menschen."