Osterather freuen sich auf die Festumzüge mit 800 Schützen
Von Freitag bis Montag feiert der Heimat- und Schützenbund. Die Beteiligung des Nachwuchses ist den Osterathern wichtig.
Am nächsten Wochenende ziehen rund 800 Schützen, 300 Musiker und 85 Pferde aus 48 Schützenvereinen aufgeteilt in acht Bataillone durch die Straßen — der Heimat- und Schützenbund Osterath (HSB) feiert Schützenfest. Das ist der Höhepunkt, auf den das Königspaar Stefan I. Mosch und Ehefrau Bärbel sowie die Ministerpaare Jörg und Mirja Westerling und Christoph und Anke Schmitz hingefiebert haben. „Für mich war es der richtige Zeitpunkt, auf den Vogel zu schießen. Die Zeit danach war wunderschön, wir wurden von einer Welle von Sympathie getragen“, schwärmt Stefan Mosch.
Seit 1982 ist der 49-jährige gebürtige Osterather Mitglied der Roten Friderizianern. „Die Königskompanie ist ein Verein für die ganze Familie und gelebte Historie. Authentische Uniformen und Ballkleider im Stil des 18. Jahrhunderts machen das Schützenbild in Osterath noch bunter“, sagt er.
Zu bewundern ist das, wenn bei den Festumzügen am Samstag und Sonntag zusätzlich jeweils eine historische Gastgruppe teilnimmt. Das Jungschützenkönigspaar mit Marcel Hansjürgen und Christin Nelles marschiert ebenso im Zug wie die Jugend- und Schüler-Königinnen Jana Franken und Sophie Demuth sowie Kinder-König Jonas Giersch. „Kinder- und Jugendgruppen sind uns sehr wichtig“, betont HSB-Beisitzer Martin Sassen.
Vier Kindergarten-Gruppen laufen in den Festumzügen mit. Und auch die Hofdame Marie, 17-jährige Tochter von König Stefan I. und Königin Bärbel, unterstreicht die bewusste Pflege des Nachwuchses im Schützenwesen. So haben die Roten Friderizianer eine zweite Kinder-Gruppe ins Leben gerufen und mit einem Kinderschützenfest, das jeweils im „schützenfestfreien“ Jahr stattfindet, kann Osterath auf ein Alleinstellungsmerkmal verweisen. 130 bis 150 Kinder sind dabei, wenn übers Jahr verteilt Family-Day oder Karneval gefeiert wird. Nicht von ungefähr spricht Schützenpräsident Christian Bommers von Heimat- und Schützenfesten, „die der örtlichen Gemeinschaft ein Gesicht geben“.
Der Zusammenhalt wird demonstriert — beim Drehen der rund 50 000 Röschen oder beim Umbau des Festplatzes am Wienenweg. Als dort eine Neugestaltung nötig war, gab es viele helfende Hände. Jetzt bietet die Fläche von 2265 Quadratmeter Platz für ein beheizbares Festzelt mit mehr als 2200 Sitzplätzen. Diese werden gefragt sein. Schließlich legen die Schützen an den vier Festtagen 22,6 Kilometer zurück.
Wie viel Zeit aber letztendlich für einen Festumzug durch den Stadtteil eingeplant werden muss, kann in Osterath nur schwer berechnet werden. Denn auch die Schützen müssen vor den geschlossenen Bahnschranken Halt machen. „Das gehört dazu. Ich kann mich erinnern, dass die Zeiten der Umzüge früher ans Stellwerk weitergegeben wurden“, erzählt Geschäftsführer Andreas Fucken.