(dsch) Im Industriegebiet rund um die Fritz-Wendt-Straße in Strümp haben die Anlieger in den vergangenen Wochen zahlreiche Autos mit fremden Kennzeichen beobachtet. Viele davon haben Zettel hinter der Windschutzscheibe liegen, die darauf hindeuten, dass es sich hier um Fahrzeuge von Passagieren des Düsseldorfer Flughafens handelt, die während deren Abwesenheit hier abgestellt sind.

In den Sommerferien des vergangenen Jahres gab es ein ähnliches Phänomen bereits in Büderich. Dort wurden über Wochen hin zum Großteil ausländische Fahrzeuge auf dem Parkplatz am Apelter Weg, direkt am Rheindeich, abgestellt. Damals war unklar, ob es Privatleute ihre Pkw dort parken, um die teuren Gebühren der Flughafenparkhäuser zu umgehen, oder professionelle Parkfirmen den Standort ausgewählt hatten. Nach der Sperrung bisher von Flughafenreisenden genutzten Flächen im Düsseldorfer Norden war dieses Phänomen nicht nur in Meerbusch, sondern auch in der Landeshauptstadt deutlich geworden.

Die Stadt hatte damals erklärt, dass es keine Regelung gebe, die die Parkzeit auf der entsprechenden Fläche begrenzt. Entsprechend gebe es keine Handhabe, auch, wenn sich viele Spaziergänger am Rheinufer über den vollen Parkplatz beklagten. Anfang dieses Jahres zog die Stadt dann Konsequenzen und begrenzte das Parken am Apelter Weg auf vier Stunden.

In diesen Sommerferien scheinen die Flughafenparker nun eine neue Gegend für sich entdeckt zu haben. In den ersten Wochen der Ferien waren mehrere hundert Fahrzeuge auf einer Freifläche zwischen Gebäuden im Industriegebiet Fritz-Wendt-Straße geparkt. Zudem berichten Anlieger auch, dass in der zweiten Ferienhälfte verstärkt der öffentliche Parkplatz am Kreisverkehr Osterather Straße von Fremdparkern in Beschlag genommen wurde. Sie klagen vor allem über den gesteigerten Autoverkehr, vor allem in den frühen Morgenstunden, in der ansonsten ruhigen Gegend. Einer der Anlieger hat sich diesbezüglich an verschiedene Stellen bei der Stadtverwaltung gewandt, gibt aber an, von dort keine Unterstützung bekommen zu haben.

“Ich denke aber dass diese Situation alle betrifft, die im Einzug vom Flughafen wohnen. Das Parkhaus am Terminal hat wohl signifikant die Preise angehoben, so dass sich die Situation verschärfen wird“, so der Strümper, der einige hundert Meter entfernt wohnt und seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Er hofft auf eine Entspannung nach den Sommerferien, fürchtet aber auch, dass die Situation im Herbst wieder akut werden könnte.

Das Ordnungsamt der Stadt kontrolliert derweil wegen einer entsprechenden Beschwerde verstärkt die Einhaltung der Parkscheibenregelung, die auf einem geringen Teil der betroffenen öffentlichen Parkfläche gilt. „Darüber hinaus haben die Kollegen bislang keine konkreten Anhaltspunkte, dass die öffentlichen Parkplätze verstärkt durch Flughafenparker in Anspruch genommen werden“, heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion. Häufig lasse sich – etwa bei Firmenfahrzeugen mit auswärtigem Kennzeichen – nicht klären, ob es sich um Mitarbeiter der angrenzenden Unternehmen oder Fluggäste handle. Die Verwaltung kündigt an, die Lage weiter im Auge behalten zu wollen, sieht aber aktuell keinen Handlungsbedarf.