Feuerwehrfest in Meerbusch Viele Besucher beim „Steigerturm in Flammen“

Meerbusch · Trotz des miesen Wetters feierten die Osterather auf dem Areal der Feuerwehr ein geselliges Beisammensein.

 Phillip (4) konnte gemeinsam mit seinem Vater Thomas Datko den Umgang mit dem Wasserschlauch üben. Auf dem Feuerwehrfest zeigte die Osterather Wehr der Bevölkerung ihre Ausrüstung.

Phillip (4) konnte gemeinsam mit seinem Vater Thomas Datko den Umgang mit dem Wasserschlauch üben. Auf dem Feuerwehrfest zeigte die Osterather Wehr der Bevölkerung ihre Ausrüstung.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Regen hin oder her, der „Steigerturm in Flammen“ lockte am Samstagabend viele Menschen auf das Gelände der Feuerwehr in Osterath. „Das ist das erste Fest nach Corona“, informierte Feuerwehrmann Luca Dyckers, der auch Öffentlichkeitsarbeit für die Wehr macht. Die Feuerwehr freue sich, endlich wieder das traditionelle Event feiern zu können, das sich jährlich mit dem Schützenfest im Stadtteil abwechselt.

Die Wehr hatte für das Fest am Samstag viel vorbereitet, um die Besucher auf dem Feuerwehrgelände an der Hochstraße zu unterhalten. Damit man sich bei dem durchwachsenen Wetter bei Bedarf unterstellen konnte, hatten die Organisatoren zwei Hallen freigeräumt und ein Zelt aufgestellt. Nach dem ersten Schauer kurz nach Beginn des Festes klarte es aber auf, so dass auch Sandkasten und Hüpfburg von ihren Planen befreit werden konnten.

Familie Fuchs hatte sich da bereits mit Grillwürstchen, Pommes Frites und Krautsalat versorgt und genoss das Ambiente. „Wir sind vergangenes Jahr nach Osterath gezogen und wollten mal sehen, was hier los ist“, erzählten sie. Zudem hätten sie die Absicht, sich im Dorfleben einzubringen. Wie die Fuchsens nahmen viele Familien die Gelegenheit wahr, um sich mit Freunden und Nachbarn zu treffen und zu klönen. Derweil konnten die Kinder an zwei Stationen üben, mit dem Wasserschlauch umzugehen.

Die Jugendfeuerwehr hatte ein Holzhaus aufgestellt, das punktgenau gelöscht werden sollte. Außerdem bildete sich eine lange Schlange vor dem großen Flipperautomaten aus Holzelementen. „Wer möchte jetzt?,“ fragte Jungfeuerwehrmann Till Reuter in die Runde. Schnell meldete sich Lukas und versuchte, mit einem Wasserstrahl einen bunten Ball durch den Parcours zu bugsieren. Schwesterchen Emilia hatte mehr Spaß daran, mit ihren Gummistiefeln durch die Pfützen zu hopsen. „Später gibt es noch die Möglichkeit, im Korb der großen Drehleiter über dem Geschehen zu schweben“, erzählte Dyckers. Der 20-Jährige ist bereits seit neun Jahren bei der Wehr und ist inzwischen aktiver Feuerwehrmann. „Das ist für mich eine Berufung mit Faszination“, fasste er seine Motivation zusammen.

DRK Meerbusch sammelte Spenden für Rettungswagen

Neben dem Wagen mit der großen Drehleiter hatte die Feuerwehr auch ihre vier anderen Fahrzeuge zur Besichtigung in den Hof gefahren. Hans-Peter Platen betreute den Rüstwagen, der auf technische Hilfsleistungen bei Unfällen auf der Straße oder im Hoch- und Tiefbau spezialisiert ist und in ganz Meerbusch eingesetzt wird. Auch ein altes Schätzchen kam bei dieser Gelegenheit zu Ehren: ein Opel Blitz Feuerwehrwagen aus dem Jahr 1954, den die Wehr von der Ostara Werksfeuerwehr geschenkt bekommen hatte. „Er befindet sich noch im Originalzustand mit seiner herausnehmbaren Pumpe“, erklärte Daniel Groß, der den Oldtimer unter seine Obhut genommen hat. Heutzutage würde die Wehr damit zu Oldtimertreffen fahren oder es bei besonderen Ereignissen einsetzen. „Heute morgen haben wir ihn noch genutzt, um einen Kollegen stilvoll zu seiner Hochzeit zu fahren“, erzählte er schmunzelnd. Auch das Rote Kreuz Meerbusch war an diesem Abend mit einem eigenen Stand präsent, um Spenden zu sammeln. Die Organisation benötigt einen neuen Rettungswagen, da der derzeitige vor 20 Jahren gebraucht gekauft wurde und den heutigen Erfordernissen nicht mehr genügt.

Unter den Besuchern des Festes war auch Familie Wilk, die gekommen war, um alte Bekannte wiederzutreffen. „Außerdem wollen wir unseren beiden Kindern zeigen, was die Feuerwehr alles leistet“, ergänzte Vater Jens. Eine Möglichkeit zur Beobachtung war die Fettexplosion. In sicherem Abstand konnten die Besucher sehen, was passiert, wenn sich in einem Topf heißes Öl entzündet und beim Löschversuch mit Wasser in Berührung kommt. Das Ganze explodiert. „Das brennende Öl sollte man am besten löschen, indem man schnell einen Deckel darauf legt“, so Dyckers.

Die Feuerwehr demonstrierte zudem, wie sie mit Hilfe von speziellen Hakenleitern den Steigerturm erklimmen kann. Diese Übung werde heute meist an anderen Objekten trainiert, so Dyckers. Aber die Osterather Wehr habe noch den traditionellen Schlauchturm. Staunend schauten die Kinder dieser Demonstration zu. Zum Abschluss des Festes stand dann dieser Steigerturm symbolisch in Flammen, als ein Feuerwerk gezündet wurde.