Paul Healey hilft bald in Buenos Aires
Der 18-jährige Abiturient aus Lank-Latum wird in einem Slum mit Kindern arbeiten.
„In den letzten Monaten ist mir eines klar geworden: Ich möchte aus meinem sicheren westlichen Kulturkreis ausbrechen und etwas Neues kennenlernen.“ Um diese Erkenntnis in die Tat umzusetzen, wird der 18-jährige Abiturient Paul Healy aus Lank-Latum am 1. September nach Argentinien aufbrechen. In einem Slum im Norden von Buenos Aires wird er ein Jahr lang im Projekt „Cultivarte“ als Freiwilliger mitarbeiten.
Cultivarte kümmert sich am Nachmittag um die Betreuung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter, um sie von der Straße zu holen und ihnen Freude an Kultur zu vermitteln. „Wie genau das aussehen wird, weiß ich noch nicht“, sagt Paul, der im Auftrag der Organisation „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“ nach Argentinien geht. Er selbst hat zu der Waldorf-Pädagogik von Rudolf Steiner keine Beziehung. Paul fand das Projekt interessant und wollte gerne nach Südamerika gehen, da er vier Jahre am Düsseldorfer Ursulinen-Gymnasium Spanisch gelernt hat. Schweren Herzens stimmten auch seine Eltern zu. „Sie machen sich Sorgen um meine Sicherheit“, räumt der Lanker mit irischen Wurzeln ein.
Bei einem Vorbereitungsseminar hat er erfahren, dass die politische Lage in Argentinien seit dem Machtwechsel vor einem halben Jahr immer schwieriger wird und dass die soziale Kluft enorm ist. Der junge Mann wirkt nachdenklich, wenn er von seiner sozialen Aktivitäten berichtet, die ihn zu der Erkenntnis gebracht haben, dass helfen nicht nur dem anderen gut tut, sondern auch für den Helfer bereichernd sein kann. Paul machte während seiner Schulzeit ein Sozialpraktikum im Malteserstift St. Stephanus und hat im vergangenen Jahr bei einem Integrationsprojekt der Pfarre für Flüchtlinge mitgeholfen.
Nun möchte er sich in einer ganz anderen Welt bewähren. Kein Wohlstand, sondern der Kampf um das normale Überleben bestimmt den Alltag der Familien und Kinder, mit denen er es zu tun bekommt. Paul selbst wird aber in einem Mittelklasseviertel in einem Studentenhostel wohnen und hofft, so Kontakte zu einheimischen jungen Leuten in seinem Alter zu bekommen.
Er möchte aber auch hin und wieder die zwölf anderen Freiwilligen treffen, die mit ihm nach Buenos Aires reisen und in anderen Projekten arbeiten, um sich auszutauschen. Unterkunft und Verpflegung stellt die Entsendeorganisation, dazu gibt es ein Taschengeld, mit dem Paul auskommen möchte. Mit Google Maps hat er sich schon seine neue Umgebung, angesehen. „Ich hoffe, dass in der Nähe ein Internetcafé ist, so dass ich mit Familie und Freunden Kontakt halten kann“, sagt Paul.
Da die Kosten des Weltwärts-Freiwilligendienstes der Waldorf-Freunde nur zu 75 Prozent über Bundesministerien finanziert werden, freut sich Paul über Sponsoren, die sich ganz konkret an seinem Projekt beteiligen wollen. Info unter paul.h7@hotmail.de. Infos zum Projekt unter:
www.freunde-waldorf.de