Haus Meer: Der neue Investor sucht den Dialog mit der Stadt
Peter Soliman hat mit Politikern des Kulturausschusses beraten, wie es mit dem Areal des ehemaligen Klosters weitergehen kann.
Der Auftakt für die neue Entwicklung des Klosterareals von Haus Meer ist vielversprechend verlaufen. Investor Peter Soliman aus Meerbusch-Büderich hat sich jetzt mit Politikern aus dem Kulturausschuss und verschiedenen am Haus Meer beteiligten Akteuren in der Dorfschänke Osterath getroffen. Konkrete Planungen für das Gelände wurden noch nicht präsentiert. Das Treffen hatte zunächst den Charakter eines Austauschs, nachdem unter dem vorherigen Eigentümer Roland Agne die Fronten verhärtet waren.
Haus Meer — es ist Meerbuschs meistdiskutierte Denkmalfläche: Peter Soliman sucht jetzt den Dialog. Der Investor spricht von einem guten Klima bei dem Treffen: „Es war sehr produktiv, wir haben einen guten Weg vereinbart.“ Einen „Schulterschluss“ aller Beteiligten wünsche er sich. Mehrere Teilnehmer, die sich inhaltlich nicht äußern wollten, betonten im Bezug auf die Präsentation Solimans, dass diese „perfekt vorbereitet“ gewesen sei. „Atmosphärisch gut“ sei die Zusammenkunft gewesen.
Soliman habe tatsächlich ein Gefühl des Aufbruchs vermittelt und dabei seine Motivation erläutert. Am heutigen Donnerstag will sich Soliman mit Wolfgang Schmüdderich vom Förderverein und dem Meerbuscher Kulturdezernenten und dem städtischen Kulturdezernenten Just Gérard am Haus Meer treffen.
Peter Soliman, Investor
Am Rande wurde gestern nur Kritik jener Vereine laut, die nicht eingeladen waren, so etwa vom Geschichtsverein Meerbusch: „Wir sind irritiert, das trotz der öffentlich versprochenen Transparenz sämtliche Fachleute aus Geschichtswissenschaft und Denkmalpflege offenbar nicht eingeladen waren“, sagte Vorstand Mike Kunze, der auch an Soliman geschrieben hatte. Der Investor hat sich zunächst auf einen kleinen Teilnehmerkreis beschränkt. Der amerikanische Unternehmer hatte das Areal dem vorherigen Eigentümer Roland Agne abgekauft und betont, nicht auf den schnellen Profit zu setzen, sondern etwas Gewinnbringendes für Meerbusch realisieren zu wollen.
Dass er Risiko einzugehen gewillt ist, zeigen die Kosten, die aus einer Sanierung des einst vom Architekten Joseph Clemens Weyhe entworfenen Landschaftsgartens entstünden. Der Investitionsbedarf wird in Gutachten aus den Jahren 2007 und 2012 beziffert, die die Stadt Meerbusch in Auftrag gegeben hatte. Intention war damals, die Kosten zu beziffern, die für den Erhalt und die künftige Nutzung der historischen unter Denkmalschutz stehenden Parkflächen und Gebäudereste nötig würden. 7,8 Millionen Euro müssten demnach investiert werden, wobei die Kosten der Sanierung der Remise darin noch nicht einmal erfasst wären. Im Gutachten von 2007 sind die jährlichen Kosten für die Parkpflege mit 200 000 Euro angegeben. Der Förderverein hat über die Jahre hinweg 363 000 Euro in den Park investiert, weitere 210 000 Euro in die Parkpflege. Rund 205 000 Euro, so erläutert Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU), sind aus städtischen Mitteln und Spenden der Sparkasse für das Areal geflossen.
Das Geschäft von Agne und Soliman entstand auch auf Vermittlung von Mielke-Westerlage, wie diese am Rande einer Veranstaltung zum Tennisturnier betonte. Aufgrund festgefahrener Fronten mit dem früheren Eigentümer habe sie nach einer Lösung für das Klosterareal gesucht und sei auf Soliman zugegangen.