Politiker wollen Vereinen helfen
Dass die Vereine für die Sicherheit bei Veranstaltungen nun selbst sorgen müssen, bereitet ihnen Sorgen. Politiker wollen die Regelung noch mal prüfen.
Meerbusch. Sicherheit wird großgeschrieben. Vor allem dann, wenn große Feste gefeiert werden. Straßen müssen abgesperrt, Zug- oder Laufwege ausgeschildert werden — das ist zeit- und kostenintensiv. Die Stadt, die sich bislang darum gekümmert hatte, hatte im Frühjahr beschlossen, die Aufgaben aus Spargründen an die veranstaltenden Vereine zu übertragen. Doch jetzt regt sich Protest auf Seiten der Meerbuscher Schützen-, Heimat- und Sportvereine. Deshalb bitten sie nun die Politiker um Hilfe.
Meerbuschs CDU-Chef Werner Damblon zeigt Verständnis für den Hilferuf der Büdericher Schützen, die das Absperren und Ausschildern der Zugwege wieder der Stadt aufbürden wollen. „Wir müssen die Sache noch einmal in Ruhe abwägen und erörtern“, sagt Damblon. Er verwies darauf, dass die Stadt — und damit letztendlich der Steuerzahler — dann aber wieder hohe Kosten zu tragen habe. Sollte es dazu kommen, müsse es in jedem Fall eine Gleichbehandlung geben.
„Die Osterather Schützen sagen, dass sie keine Probleme damit hätten; bei den Büdericher Schützen ist das anders“, merkt Damblon an. Wenn die Stadt die Sicherungsaufgaben in Büderich übernehmen sollte, müsse sie das zwingend auch in Osterath tun.
Dies sieht SPD-Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes ähnlich. Sie holt auch die Sportvereine mit ins Boot. „Wir haben die Maßnahmen für alle Vereine entschieden, somit muss eine Änderung ebenfalls für alle gelten.“
Und dass man einen Kompromiss finden sollte, ist für die Ratsfrau sehr wahrscheinlich: „Die Kritik kommt deutlich von allen Seiten. Viele Vereine können diese Verantwortung weder finanziell noch personell stemmen“, sagt sie. „Deshalb müssen wir unsere Entscheidung nochmals hinterfragen. Schließlich wollen wir nicht riskieren, dass sämtliche Veranstaltungen ausfallen werden oder die Sicherheitsstandards nicht mehr gegeben sind.“
Grünen-Fraktionsvorsitzender Jürgen Peters hält es prinzipiell für richtig, dass die Schützen — und nicht die Stadt — das Absperren und Ausschildern der Zugwege selbst übernehmen. „Wenn die Schützen damit nicht zurechtkommen, dann muss das Thema noch einmal auf den Tisch“, fügt er hinzu.
Klaus Rettig, Fraktionsvorsitzender der FDP, schlägt vor, dass „das Geld aus dem Topf für Bürgerwünsche genommen wird“. Für die Bürgerwünsche will die Politik nun 50 000 Euro bereitstellen. „Wir müssen den Schützen helfen.“
Ratsherr Wolfgang Müller (Zentrumspartei) spricht sich ebenfalls für Hilfe für die Schützen aus. Seiner Meinung nach müssen Veranstaltungen wie Schützenfeste, Sportveranstaltungen und Weihnachtsmärkte unterstützt werden, die von Bürgern ehrenamtlich auf die Beine gestellt werden. Müller: „Sie sorgen für eine positive Außenwirkung. Das sollten wir fördern.“