Rollende Waldschule besucht Grundschüler
Die Rollende Waldschule macht in der Grundschule in Lank Station. Die Kinder sind bestens vorbereitet.
Lank. Nein, ein junges Reh ist kein Bambi, sondern ein Kitz. Das war aber auch schon der einzige Fehler, den die Drittklässler der Theodor-Fliedner-Schule am Montag in der Rollenden Waldschule machten. Ansonsten kannten sich die Kinder erstaunlich gut aus, wussten Raub- von Naturwild und Feder- von Haarwild zu unterscheiden.
90 Minuten dauerte der Exkurs mit Waidmann Steffen Döhler, der die Schüler in die Eigenarten von Wald, Feld und Flur vor unserer Haustür einführte. Seit 18 Jahren besucht der Meerbuscher Hegering mit den ausgestopften Vertretern heimischer Wildtiere — von Fuchs über Dachs bis Iltis — regelmäßig die Grundschulen.
„Das sind feste Termine für uns geworden. Auch am Konzept hat sich seitdem wenig geändert, denn zum Glück ist die Artenvielfalt im Wald erhalten geblieben“, erklärt Heike Cames.
Was ein ausgewachsener Feldhase und was ein mümmelndes Kaninchen ist, musste Döhler den Lanker Kindern nicht erklären. Doch das ein oder andere war den jungen Zuhörern doch neu. Etwa, dass der Dachs ein fauler Hund ist, der es sich gerne mal im verlassenen Bau des Fuchses gemütlich macht. Oder dass der männliche Vertreter des Rebhuhns kein Hahn ist.
Diese Art der Erlebnispädagogik komme bei den Kindern noch immer gut an, betont Lehrerin Claudia Bussmann, die ihre Schüler sorgfältig auf die Waldschule vorbereitet hat.
„Es ist vor allem die Möglichkeit, die ausgestopften Tiere anfassen zu können, das Haptische, das begeistert“, erläutert die Lehrerin, die mit ihrer Klasse auch schon mal zum Bauernhof fährt, damit die Mädchen und Jungen mit eigenen Augen sehen, wie der Salat auf dem Feld wächst. „Da wird dann der Bauer bisweilen gefragt, ob er denn von seinem Geschäft leben könne — wo der Salat im Supermarkt doch so billig ist.“
Man lernt halt nie aus, und dementsprechend diszipliniert folgten die 75 Lanker Kinder auch den Ausführungen von Steffen Döhler. Von ihm erfuhren sie, dass die Taube nicht nur gerne frisch gewaschene Autos zukotet, sondern auch das Gemüse auf den Feldern. Das könne der Landwirt dann nicht mehr verkaufen. Heike Cames demonstrierte zudem auf dem Jagdhorn die Signale für den Beginn und das Ende einer Jagd.
Zur Belohnung für Aufmerksamkeit und rege Teilnahme holte Dorothee Remig schließlich noch ein lebendes Tier aus der Kiste: Albino-Frettchen Lisa war nicht nur zuckersüß, sondern ließ sich auch bereitwillig von den kleinen Naturfreunden streicheln.