St. Elisabeth-Hospital: Füße werden in Lank operiert

Spezialisierung und Vernetzung soll Zukunft des Rheumazentrums sichern.

Lank. Die St.Franziskus-Stiftung, der katholische Krankenhausträger mit Sitz in Münster, hat sich strategisch neu aufgestellt. Das hat nicht zuletzt Auswirkungen auf das Rheinische Rheumazentrum im St.Elisabeth-Hospital. Denn von Lank aus hält Ottmar Köck als neuer Regionalgeschäftsführer Rheinland jetzt die Fäden von gleich vier Häusern in den Händen.

Neben der Rheumaklinik sind dies das St.Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort, das St. Josefs-Hospital in Krefeld-Uerdingen und das St.Irmgardis-Hospital in Viersen-Süchteln. Gleichzeitig ist Joachim Plantholt, bisher stellvertretender Verwaltungsdirektor, als neuer kaufmännischer Direktor für das Tagesgeschäft im Lanker Hospital zuständig.

"Diese strukturellen Änderungen sind dem Wettbewerb geschuldet, der sich im medizinischen Sektor zuspitzt", erklärt Köck, der zuletzt acht Jahre Krankenhäuser der Rhön-Klinikum AG, einem privaten Klinikbetreiber, leitete. Das Rheumazentrum in Lank hat für ihn in vielerlei Hinsicht Vorbildcharakter: "Hier hat man die Zeichen der Zeit früh erkannt und sich spezialisiert."

In der Rheumatologie genieße das Haus einen ausgezeichneten Ruf, der noch im Ruhrgebiet und im Kölner Raum gehört werde. Auch die Orthopädie brauche sich nicht zu verstecken, die Fußchirurgie sei darüber hinaus ein Alleinstellungsmerkmal, das noch im Wachstum begriffen sei. "Ohne eine solche Spezialisierung hätte ein 100-Betten-Haus wie in Lank keine Überlebenschance", sagt der 50-Jährige.

Ein gutes Krankenhaus lebt vor allem von seinen Mitarbeitern. Eine Spitzenposition zu besetzen und für Top-Ärzte attraktiv zu wirken, werde immer schwieriger. "Das gesamte Arbeitsumfeld muss ebenso stimmen wie die Verdienstmöglichkeit. Das Haus muss technisch auf dem neusten Stand und zu Investitionen bereit sein. Aber auch die weichen Faktoren zählen. Wald- und Wiesen-Krankenhäuser auf dem Land haben es da schwer, an gutes Personal zu kommen", erzählt Ottmar Köck.

In Lank wurde in den vergangenen Jahren viel investiert: Ambulanz, Eingangsbereich, Cafeteria und zuletzt die Aufzug-Modernisierung waren die wichtigsten Neuerungen. "In der näheren Zukunft müssen wir jetzt die Stationen komplett sanieren. Toiletten, Duschen und die Aufenthaltsräume sollen modernisiert werden", präzisiert der Geschäftsführer die anstehenden Aufgaben.

Sein Augenmerk gilt aber zunächst der Vernetzung der vier Stiftungs-Häuser. "Jedes hat seine Schwerpunkte", sagt Köck. Mit 2000Eingriffen im Bereich der Knie- und Hüftgelenks-Chirurgie nehme Lank in diesem Bereich eine führende Position in der Region ein. Kamp-Lintfort sei auf Tumorchirurgie spezialisiert, Uerdingen habe eine ausgezeichnete Urologie. "So kann man die Patienten direkt an die entsprechenden Häuser weiterleiten. Und nicht jede Klinik braucht für jeden der Bereiche einen Spezialisten. Außerdem ist es möglich, auf kürzestem Wege eine zweite Meinung einzuholen", erläutert Köck.

Sich auf Erreichtem auszuruhen, wäre jedoch fatal. "Das Niveau zu halten, das ist hier unsere tägliche Herausforderung. Nach oben zu kommen, ist ein langwieriger Prozess. Umso schneller kann es dann auch wieder nach unten gehen", sagt Ottmar Köck, der eine Abwärtsfahrt allenfalls bei seinen Hobbys Mountainbike und Ski Alpin schätzt.

Um bei der Qualität nicht abzurutschen, führt das Rheumazentrum Patienten- ebenso wie Mitarbeiterbefragungen durch und stellt sich Zertifizierungen. "Der Aufwand ist immens. Doch es ist immer gut, wenn man sich selbst hinterfragt, um so Verbesserungspotenziale aufzuspüren", erklärt Plantholt.