Stadt installiert zwei neue Sirenen
Das Konzept, um im Notfall die Bevölkerung zu warnen, wurde an die Veränderungen der Stadt und die neuen technischen Gegebenheiten angepasst.
Aktuell gibt es in Meerbusch 13 Sirenen, die die Bevölkerung warnen sollen, wenn es in der Stadt einen Notfall, wie beispielsweise einen Chemieunfall oder einen Großbrand, gibt. Im Laufe der zweiten Hälfte des Jahres wird das Sirenenkonzept in Meerbusch weiter ausgebaut. Zwei neue Sirenen werden eingerichtet. Bereits im Jahr 2011 wurde ein Sirenenkonzept beschlossen, das in der Zwischenzeit jedoch so nicht mehr umsetzbar ist. „Es haben sich einige Veränderungen ergeben, an die das Konzept natürlich angepasst werden muss“, sagt der Erste Beigeordnete der Stadt Meerbusch, Frank Maatz.
Gebäude seien hinzugekommen oder weggefallen, also habe sich die Abdeckung der Erreichbarkeit verändert. Die Tragfähigkeit neuer Gebäude gebe es teilweise nicht mehr her, sogenannte Aufbausirenen zu installieren. Auch die Frage der Gewährleistung bei Schäden sei unklar. Darum wird man statt der bisher üblichen Aufbauanlagen Mastenanlagen errichten, die sich selbst tragen und autonomer von der Umgebung wirken können. „Diese neuen Anlagen haben aber auch wieder eine andere Abdeckungsfläche als früher“, erklärt Maatz.
Ein weiterer Punkt sei die Technik der Sirenen selbst, so Maatz, die sich weiterentwickelt habe. Das Konzept für die Stadt sei auf mehrere Jahre angelegt. Hinsichtlich der aktuellen weiterentwicklungen des Sirenenkonzeptes und der Fördermittel von 25 590 Euro, die vom Land in diesem Jahr bereitgestellt werden, haben sich die neuen Standorte der Mastenanlagen ergeben. Vorgesehen sind diese nun im unversorgten Stadtteil Langst-Kierst (Schützenplatz) und in Osterath an der Kreuzung Mollsfeld/Ecke Krefelder Straße. „Zurzeit befinden wir uns in den vorbereitenden Maßnahmen, da das alles ja auch noch baurechtlich geprüft werden muss“, so Maatz.
Problematisch ist, dass es in Meerbusch, insbesondere in Büderich, aber auch anderen Stadtteilen, viele hochgedämmte Wände und Fenster gibt, mit denen sich Anwohner vor Fluglärm schützen. „Hier besteht die Gefahr, dass der Sirenenton nachts nicht zu den Schlafenden durchdringt“, sagt Ralf Bolten, Leiter der Feuerwache in Osterath. „Die Sirenen sind mit 118 Dezibel bei 30 Metern zu hören. Wir können nicht 140 Dezibel losschicken, sonst droht in unmittelbarer Nähe ein Hörschaden.“
Eine weitere Möglichkeit wäre, Warnungen als Eilmeldungen auf das Smartphone zu übertragen. Doch auch hier ist die Frage, ob ein solches Geräusch laut genug ist, um die Empfänger aufzuwecken. Mittlerweile gibt es auch neue technische Entwicklungen: Smartphones geben im Katastrophenfall ein bestimmtes Geräusch von sich, um Besitzer zu warnen. Der Haken ist hierbei jedoch, dass nicht jeder ein Smartphone besitzt. Also stellen die Sirenen doch das realistischste Mittel dar, um Anwohner im Falle eines Unglücks zu warnen. „Früher bedeutete der Klang der Sirene, dass man sich in Schutzräume begeben soll, doch die haben wir nicht mehr. Die Sirenen sind also ohnehin dazu gedacht, dass Menschen aufmerksam werden und sich im Radio oder Internet informieren, was passiert ist“, sagt Bolten. Darum sei es gut und wichtig, das Sirenensystem kontinuierlich auszubauen und an die technischen Entwicklungen anzupassen.