Sport in Meerbusch Skater und Scooter messen sich in der digitalen Welt

Meerbusch. · Meerbuscher Kinder und Jugendliche stellten ihre besten Tricks ins Internet. Die Stadtmeisterschaft war bereits in den Herbstferien geplant, konnte aber wegen Corona nicht stattfinden. Die Pandemie stellt die städtische Jugendarbeit immer wieder vor neue Herausforderungen.

Bo Sperlinger, Zweitplatzierter der Meerbuscher Scooter-Meisterschaft, zeigt einen Trick.

Foto: RP/privat

(dsch) In den vergangenen Monaten wurden viele Veranstaltungen, die normalerweise im direkten Kontakt stattfinden, zwangsweise ins Internet verlegt: Vereinssitungen, Konzerte und sogar Gottesdienste. In Meerbusch ist es dem städtischen Jugendamt gelungen, auch eine Veranstaltung digital stattfinden zu lassen, die man sich nur schwer im Videochat vorstellen kann: die Stadtmeisterschaft der Scooter und Skater.

Die Idee, einen stadtweiten Wettbewerb für Scooter – also Tretroller-Fahrer – ins Leben zu rufen, entstand im vergangenen Jahr, die Umsetzung war in Zusammenarbeit mit der Jugendsozialarbeit der Stadt Meerbusch für die Herbstferien geplant. Als Corona der Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung machten, wurde ein Team unter Federführung von Arne Klar, Mobiler Jugendsozialarbeiter der Stadt, aktiv. Der Wettbewerb wurde ins Internet verlagert. Dort konnten Kinder und Jugendliche aus Meerbusch einminütige Videodateien einreichen, die ihre Künste auf den Rollern zeigen. Eine Jury um Klar bewertete die gesendeten Beiträge nach Vielfalt, Ausführung und Style der gezeigten Tricks und Stunts.

„Der Contest hat einen echten Hype ausgelöst. Mit viel Spaß wurde gefahren und probiert, bis die besten Clips im Kasten waren. Auch die Eltern waren begeistert vom Ehrgeiz ihrer Kinder“, sagt Klar. Ein Vorteil der digitalen Lösung war auch, dass die Teilnehmer sich die Umgebung für ihre Show selber aussuchen konnten.

Nachdem die Scooter-Meisterschaft so erfolgreich war, beschloss Klar, eine ähnliche Veranstaltung nach den gleichen Regeln auch für Skater anzubieten – der Sozialarbeiter selbst fährt seit mehr als 20 Jahren begeistert Skateboard. Und auch bei diesem Projekt gelang es, die Kinder unter den besonderen Umständen der Corona-Pandemie zu motivieren.

Klar stellt fest: Jugendarbeit verlagert sich ins Digitale

Jetzt stehen in beiden Wettbewerben die Sieger fest: Inoffizieller Stadtmeister bei den Scootern wurde Gabriel Helmut vor Bo Sperlinger und Leonard Billing. Die ersten drei Plätze bei den Skatern belegten Finn Ketelsen, Ben Sieger und Philipp Bretz. Die Video-Spots der Teilnehmer sind auf dem Instagram-Konto der Mobilen Jugendarbeit der Stadt Meerbusch meer.street.home eingestellt und können dort angesehen werden. Skateboard- und Scooterfahren ist ein Trend unter den Meerbuscher Jugendlichen. Arne Klar beobachtet, wie sich eine lebendige Szene entwickelt. Die Stadt greift diese Entwicklung auf: Auf dem städtischen Abenteuerspielplatz am Badener Weg in Büderich soll bald eine Mini-Rampe aufgestellt werde, mit der Neulinge ihre ersten Schritte in dieser Action-Sportart machen können. „In diesem Bereich tut sich etwas in Meerbusch“, freut sich Sozialarbeiter Klar.

Generell beobachtet er, wie sich die Meerbuscher Jugendarbeit an die widrigen Umstände der Corona-Pandemie anpasst – und zwar mit Erfolg. Die persönlichen Kontakte werden durch technische Hilfsmittel weiterhin ermöglicht, die jungen Menschen kommen mit diesen Gegebenheiten gut klar. „Die Jugendarbeiter verlagert sich ins Digitale“, stellt Arne Klar fest. „Man muss flexibel sein und sich immer wieder auf neue Situationen einstellen.“