Kommzupotte kocht in Meerbusch Hier kommen Hungrige zu Potte

Meerbusch · Mit „Kommzupotte“ bietet Lutz Wendland in Strümp jeweils an den ersten beiden Wochentagen Streetfood-Klassiker an. Die Corona-Einschränkungen haben den Gastronomen zum Umstieg vom Café auf das mobile Geschäft bewegt.

Lutz Wendland verkauft Burger und Bowls, hat immer auch Vegetarisches und Veganes im Angebot.

Foto: RP/Christoph Baumeister

Der violette Foodtruck auf dem Gelände der „Carnol Garage“ in Strümp ist ein Blickfang. Neben einem gemalten Kochtopf, aus dem Dampf in Form eines Herzens emporsteigt, steht in großen Lettern: „Kommzupotte – Wie bei Muttern essen. Nur krasser“. Somit wird direkt klar, worum es geht. „Bei uns sind alle Speisen hausgemacht – möglichst regional sowie saisonal – und sie werden mit viel Liebe zubereitet“, sagt Inhaber Lutz Wendland, der den Imbisswagen mit seiner Frau Diana betreibt.

Zweimal in der Woche – jeden Montag und Dienstag von 11 bis 14 Uhr – ist der 51-Jährige in Strümp vor Ort, um die Menschen mit Fast-Food-Klassikern, Bowls und wechselnden Mittagsgerichten zu verwöhnen. „Im Sommer gab es eher leichtere Speisen wie Salate, im Winter liegt der Fokus mehr auf Suppen und Eintöpfen“, sagt Wendland.

Die Streetfood-Klassiker von seiner Menükarte präsentiert er optisch auf moderne Art. Beispielsweise das Currywurst-Gulasch, eine Rinderbratwurst von einem türkischen Metzger, die in einem fruchtig-pikanten Tomatensugo mit frischer Gemüsebrühe aus Möhren, Lauch, Zwiebeln und Sellerie serviert wird. Ein anderes bekanntes Gericht neu interpretiert ist das Chili sin Carne – ein bunter Bohnenmix mit gemischtem Natur- und Wildreis, geröstetem Mais, Aubergine und Kichererbsen in Tomaten-Paprika-Sugo – garniert mit gerösteten Cashew-Nüssen, Knusper-Mais und Chili. „Wir haben immer vegane und vegetarische Speisen im Angebot, anders geht es heutzutage ja auch gar nicht mehr“, sagt Wendland.

In Strümp steuern vor allem Berufstätige, Eltern mit ihren Kindern, aber auch andere Menschen den Foodtruck bei der „Carnol Garage“ an. Silke Rottmann ist schon eine Stammkundin geworden. „Wenn ich meinen Sohn von der Schule abhole, liegt der Imbisswagen auf dem Weg. Das ist sehr praktisch. Und da die Sachen alle lecker schmecken, kommen wir gerne hierhin“, sagt die Langst-Kiersterin.

Wendland führte früher
das Pantakea-Babycafé

Zu Beginn hatte Inhaber Wendland Zweifel, ob der Standort an der Kreuzung Schlossstraße Ecke Osterather Straße gut gewählt ist, schließlich seien in der unmittelbaren Umgebung überwiegend Felder und nur vereinzelte Wohnhäuser. „Inzwischen sind wir schon ein paar Monate hier und es hat sich rumgesprochen, dass es uns gibt. Zudem stehen wir direkt an einer gut frequentierten Hauptstraße, so dass immer wieder neue Leute auf uns aufmerksam werden“, sagt der Besitzer des Foodtrucks.

Die Gastronomie war immer schon die große Leidenschaft des gebürtigen Ratingers. Zehn Jahre lang führte er das Pantakea-Babycafé in Düsseldorf Pempelfort, das ein beliebter Treffpunkt für frischgebackene Eltern mit ihrem Nachwuchs war. Doch die Corona-Restriktionen machten dem Gastronomen das Leben schwer, Wendland konnte das Konzept, das den Laden ausgemacht hatte, nicht mehr aufrechterhalten.

Schweren Herzens entschloss er sich deshalb dazu, das Café zu schließen und stattdessen mit seinem „rollenden Imbiss“ durchzustarten. „Ich dachte, dass ein Foodtruck etwas risikofreier ist, weil solche Wagen ja auch während der Pandemie öffnen durften“, sagt Wendland. Er habe ja nicht ahnen können, dass die aktuelle Energiekrise die Gastro-Branche erneut so treffen würde. Dennoch bereut Wendland den Schritt in die „neue Selbstständigkeit“ nicht: „Die Arbeit macht großen Spaß, und das Feedback unserer Kunden ist sehr positiv.“