Strümp: Raser machen Senioren Angst

„Kleene Strömper“ kämpfen weiterhin für einen Kreisverkehr an der Xantener Straße.

Strümp. Wolfgang Möller ist frustriert. Schon vor über einem Jahr war der Vorsitzende der Interessengemeinschaft "Kleene Strömper" beim damaligen CDU-Landesverkehrsminister Oliver Wittke mit dem Anliegen vorstellig geworden, dass die Verkehrssituation an der Xantener Straße / Ecke Forststraße beruhigt werden müsse. Passiert ist seitdem nicht viel.

Die "Kleenen Strömper" wünschen sich an dieser Stelle einen Kreisverkehr. Die Autofahrer würden dann auch im weiteren Verlauf der Xantener Straße langsamer fahren und die Verkehrssituation im Strümper Ortskern würde sich insgesamt verbessern, so die Vorstellung.

Mittlerweile ist Wittke zwar von seinem Amt als Verkehrsminister zurückgetreten und der Strümper CDU-Mann Lutz Lienenkämper hat seine Nachfolge übernommen. Doch noch immer rasen die Autos bei grüner Ampelschaltung mit mindestens 70 erlaubten Stundenkilometern über die Kreuzung an der Forststraße.

Wolfgang Möller sieht die Schuld beim Landesbetrieb Straßenbau NRW: "Der Bau des Kreisverkehrs war eigentlich längst geplant, wurde dann aber vom Straßenbetrieb NRW aus unerklärlichen Gründen wieder fallen gelassen. Vor längerer Zeit ist ein Gutachten in Auftrag gegeben worden, aber das Ergebnis lässt immer noch auf sich warten."

Der Vorsitzende der "Kleenen Strömper" erhält nun Unterstützung von Thomas Mali. Der neue Einrichtungsleiter der Strümper Pflegeeinrichtung Medina sieht für blinde und alte Menschen in der Verkehrssituation an der Xantener Straße eine große Gefahr: "Die 110 Bewohner des Seniorenparks und die 20 Bewohner des Blindenheims können nicht mehr sicher die Straße überqueren. Wir müssen jetzt handeln, bevor eine Person in einen Unfall verwickelt wird."

Der Einrichtungsleiter will sich nun ebenfalls in einem Schreiben an den Straßenbetrieb NRW wenden. Sollte nach wie vor nichts passieren, will Möller sogar noch weitergehen: "Wenn der Straßenbetrieb weiterhin nicht reagiert, dann werden wir mit Bussen nach Mönchengladbach fahren und vor dem Amt protestieren."

Geht es nach den "Kleenen Strömpern" und Möller, dann soll an der Xantener Straße / Ecke Helen-Keller-Straße ein weiterer Kreisverkehr entstehen: "Hier handelt es sich allerdings dann um ein städtische Maßnahme."

In engem Zusammenhang mit der Verkehrsberuhigung steht der Strümper Marktplatz, der seit Mai nicht mehr vollständig als Parkfläche zur Verfügung steht. Der Platz hat sich nie so recht zum geplanten Zentrum des Strümper Gemeindelebens entwickelt, erzürnte aber die Gemüter der Autofahrer. Jetzt wollen die "Kleenen Strömper" mit Hilfe städtischer Mittel den Platz verschönern.

Auf dem Platz werden schon bald Schaukelpferde für Kinder aufgestellt. Und die Gastronomen der Restaurants Regalido und Strümper Taverne bekommen künftig für eine Bewirtschaftung auf dem Platz infrastrukturelle Mittel zur Verfügung gestellt. "Außerdem planen wir die Errichtung eines Brunnens", sagt Möller.