Studentische Konzepte für Güterbahnhof: Neues Leben für alte Hallen

Studentinnen entwerfen Konzepte für Güterbahnhof.

Osterath. Noch liegen die ehemaligen Hallen für die Güterabfertigung sowie das leerstehende Silo in Osterath abseits des Geschehens im Dorf. Das wird sich mit der Bebauung des Ostara-Geländes gravierend ändern. Der geplante Frischemarkt grenzt mit seinem Parkplatz direkt an den Gebäudekomplex. Wird dann eines Tages die Bahnunterführung tatsächlich realisiert, rückt das Areal endgültig ins Zentrum von Osterath.

Vor diesem Hintergrund haben sich zehn Studentinnen der Fakultät für Architektur der Fachhochschule Köln im Rahmen einer Projektarbeit zwei Semester lang Gedanken über eine mögliche Nutzung der beiden Hallen und des Silos gemacht. Die Ergebnisse wurden am Donnerstagabend vorgestellt.

Die Studentinnen gingen akribisch vor, haben die Gebäude vermessen und die Gegebenheiten in Osterath mit in ihre Konzepte einfließen lassen. „Sie hatten freie Hand bei der Planung, kamen aber in den Genuss des studentischen Privilegs, dass Geld bei einer möglichen Realisierung keine Rolle spielt“, sagt Professor Norbert Schöndeling.

Dennoch haben die Ergebnisse nicht nur Charme, bei entsprechender Bereitschaft, in die marode Substanz zu investieren, würde eine Umsetzung auch tatsächlich eine Lücke im Ortsbild füllen. „Der architektonische Charakter der Bahnanlage bleibt dabei immer erhalten“, betont Schöndeling.

Ina Bartmann und Catherine Kreuzer haben sich zum Beispiel für eine Nutzung als Haus der Geschichte oder Stadtarchiv mit einem Café und Ausstellungsräumen entschieden. Lisa Albrecht würde ein kleines Geschäftszentrum in Containerbauweise mit Hotel im niedrigen Preissegment vorziehen, wogegen Jennifer Rox gleich den gesamten Komplex als Hotel konzipieren würde.

Irene Uriels Idee sieht ein Theater samt großzügigen Proberäumen vor. Eine Kletterhalle steht im Mittelpunkt der Arbeit von Marianne Orgill, während Vanessa Maacks eine Eventhalle mit einem Museum für Modelleisenbahnen verknüpfen würde. In etwa dieselbe Richtung zielen die Entwürfe von Maria Gabriela Espinoza, Britta Naschberger und Melanie Siegmund, die ein Sport- und Gesundheitszentrum — mit unterschiedlichen Schwerpunkten — favorisieren würden.