Sport in Meerbusch Meerbuscher für Schach begeistern

Meerbusch · TSV-Abteilungsleiter Johannes Peters möchte wieder mehr Menschen für Schach begeistern. Initialzündung soll die 1. Meerbuscher Schnellschach-Open am Samstag, 4. September, sein.

Johannes Peters will Vereinsschach wiederbeleben.

Foto: RP/Peters

(cba) Schach ist ein Klassiker unter den Brettspielen, hat jedoch ein angestaubtes Image. Mit diesem Vorurteil möchte Johannes Peters aufräumen. „Schach ist für Jung und Alt das beste Training für die Gehirnzellen. Und der Kalorienverbrauch bei einer Partie ist nicht geringer als bei vielen anderen Sportarten auch“, betont der Abteilungsleiter des TSV Meerbusch. Er selbst lernte das Spiel während seiner Bundeswehrzeit – und es faszinierte ihn von Beginn an. „Das Schöne am Schach ist, dass es keinen Glücksfaktor oder Zufall gibt. Man hat die Züge selbst in der Hand und kann alles selbst bestimmen.“

In früheren Zeiten hatte der Jahrtausende alte Denksport in Meerbusch eine große Bedeutung. Der ehemalige Strümper Oliver Brendel war sogar Bundesligaspieler, Mitglied der Schweizer Nationalliga A und Träger des Titels „Internationaler Meister“. Seine ersten Spielzüge absolvierte er damals für den Schachclub Meerbusch. Der Verein aus Osterath hatte in den 1990er-Jahren zu seinen Spitzenzeiten mehr als 100 Mitglieder und stellte fünf Mannschaften, die am Ligabetrieb teilnahmen. Doch nach und nach lichteten sich die Reihen. Nach dem Verlust der eigenen Vereinsräume musste der Club im Jahre 2004 seine Unabhängigkeit aufgeben. Er trat dem TuS Bösinghoven bei, der ausgebaute Dachboden der Alten Schule in Bösinghoven diente als Trainingsraum. Doch viele Schachveteranen orientierten sich in dieser Zeit nach Krefeld um.

Als 2009 der langjährige und engagierte Leiter der Schachabteilung, Rüdiger Liesenfeld, aus beruflichen Gründen seinen Posten aufgab, war der Denksport in Meerbusch endgültig von der Bildfläche verschwunden. Nach der Fusion des TuS Bösinghoven und ASV Lank zum TSV Meerbusch gab Sportwart Thomas Cieslik zwar noch den einen oder anderen Kursus für Kinder und Jugendliche. Das reichte aber nicht, um die Abteilung wieder aufzubauen.

Doch das soll sich jetzt ändern. Peters möchte Schach in Meerbusch aus seinem Dornröschenschlaf erwecken und der TSV-Abteilung wieder Leben einhauchen. „In unserer Stadt leben fast 57 000 Menschen. Es muss doch möglich sein, wenigstens 100 Schachbegeisterte jeden Alters zu finden, die diesen Sport zur Stärkung ihrer geistigen Fitness, aber auch als Wettkampfsport in einer Mannschaft ausüben möchten,“ sagt Peters. Der TSV sei der einzige Verein im Stadtgebiet, der Schach in seinem Angebot habe. Sein großes Ziel sei, baldmöglichst Teams sowohl im Senioren- als auch im Juniorenbereich zu melden.

Als Initialzündung für die Wiederbelebung des Schachsports soll die 1. Meerbuscher Schnellschach-Open am Samstag, 4. September, dienen. Geplant waren die Titelkämpfe bereits für April 2020 und erneut im Oktober 2020, beide Male hat die Pandemie die Austragung verhindert. Das Turnier wird im Pfarrzentrum Bösinghoven veranstaltet, für die vier Erstplatzierten werden Geldpreise ausgelobt, dem Sieger winken 250 Euro. Der beste Meerbuscher Spieler erhält zudem einen Sonderpreis.

Anmeldung Bis Mittwoch, 1. September, telefonisch unter 02159/819964 oder per E-Mail: