U3-Betreuung: Spielen und Toben im Zwergental
Vier Tagesmütter in Büderich machen sich selbstständig und starten am 1. März mit einer Großtagespflege.
Büderich. Ab 2013 sollen die Städte mindestens 32 Prozent aller Eltern von Kindern unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten können. Das Ziel ist ehrgeizig, angesichts schleppend fließender Zuschüsse nur schwer zu realisieren — und darüber hinaus nicht einmal bedarfsdeckend. In Meerbusch, das im vergangenen Jahr mit einer Betreuungsquote von über 21 Prozent vergleichsweise gut abschnitt, geht man sogar von einem Bedarf aus, der bei bis zu 65 Prozent liegen könnte.
Vor diesem Hintergrund kann die Idee einer Großtagespflege, die vier Büdericherinnen jetzt in die Tat umsetzen, eigentlich nur ein Erfolg werden. Am 1. März eröffnen Gilla Müller, Elke Bigge-Schmidt, Birgit Makus und Anja Svoboda in angemieteten Räumen der Heilig-Geist-Kirche an der Karl-Arnold-Straße das Zwergental — ein Mini-Club für U3-Kinder mit neun Plätzen. Fünf sind noch zu vergeben.
Das Projekt der vier zertifizierten Tagesmütter wird vom Jugendamt unterstützt und bezuschusst. Die Räume müssen zwar noch von der Stadt abgenommen werden, „das ist aber nur Formsache“, sagt Elke Bigge-Schmidt. Denn: Während des Umbaus des benachbarten Kindergartens Nordstraße wurde das jetzige Zwergental von Erzieherinnen und Kindern als Ausweichstätte genutzt. „Alles ist bereits kindgerecht umgebaut. Keine offenen Steckdosen oder Heizkörper, auch die Toiletten sind entsprechend konzipiert“, berichtet Anja Svoboda.
Sie ist erst später zu dem seit Jahren harmonierenden Trio gestoßen. „Wir waren 16 Jahre in der Tagespflege tätig und haben später noch auf 400-Euro-Basis in der Offenen Ganztagsschule der Brüder-Grimm-Schule zusammen gearbeitet. Wir funktionieren als Team, sind alle selbst Mütter, und die Arbeit mit Kindern macht uns einfach einen riesigen Spaß“, erklärt Gilla Müller, warum die vier Büdericherinnen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben.
Das Zwergental soll wochentags von 8 bis 13 Uhr geöffnet haben. Das Angebot — inklusive eines gemeinsamen Frühstücks — ziele auf berufstätige Eltern ab, die eine wöchentliche Betreuung von 20, besser noch 25 Stunden wünschten, betont Gilla Müller: „Das Kind nur mal ein oder zwei Tage zu bringen, geht aus vertraglichen Gründen nicht.“ Es würden dabei nicht nur Kinder aus Meerbusch aufgenommen. „Wir haben schon jetzt auch eines aus Düsseldorf“, sagt Birgit Makus. Preislich liege das Zwergental minimal über dem Satz eines normalen Kindergartens.
Für eine abwechslungsreiche und kreative Beschäftigung der Kinder sei gesorgt, unterstreicht die staatlich geprüfte Erzieherin Müller: Sie sei wie Elke Schmidt-Bigge Tanzpädagogin, Anja Svoboda trainiere eine Bambini-Fußballmannschaft. Fortbildungen — etwa in der Ersten Hilfe am Kleinkind — seien für alle zudem selbstverständlich.
„Wir können einen weiteren Raum der Kirchengemeinde als Bewegungsraum ebenso wie den großen Garten nutzen“, sagt Birgit Makus. Auch ein nahe gelegener Spielplatz sei vorhanden. Darüber hinaus versprechen die vier Tagesmütter, die Sprachförderung bei Kindern nicht zu vernachlässigen. Wer sich ein Bild machen möchte: „Reinschnuppern ist möglich und sogar erwünscht“, sagt Elke Bigge-Schmidt.
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