Verkehr auf Böhlerstraße fließt
Nach 20 Monaten Bauzeit ist das Straßenstück zwischen Krefelder und Brüsseler Straße gestern für Autofahrer freigegeben worden.
Nur wenige Minuten nach dem offiziellen Scherenschnitt brauste der Verkehr über die 700 neuen Meter, als wenn nie etwas anderes vorher gewesen wäre. Keiner hatte Orientierungsschwierigkeiten, alle wussten, wohin sie wollten. Kein Wunder: Das Straßenstück zwischen Krefelder und Brüsseler Straße war von vielen sehnlichst erwartet worden. „Damit schließen wir Gewerbegebiete besser an die Autobahn an, aber auch die neuen Wohngebiete auf beiden Seiten werden dadurch erschlossen“, kommentierten Oberbürgermeister Thomas Geisel für Düsseldorfer und Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage für Meerbuscher Seite.
Beide zusammen gaben unter großer Beteiligung der örtlichen Politik, Verwaltung aus beiden Kommunen und zahlreicher Anliegern die Straße frei und schnitten offiziell das rot-weiße Band durch, um die ersten Autos durchzulassen.
Angelika Mielke-Westerlage, Bürgermeisterin
Mielke-Westerlage erinnerte an die vielen Hindernisse auf dem Weg zum fertigen Straßenstück. So hätten einige Grundstücke gekauft werden müssen, außerdem musste eine Gasleitung verlegt und eine Lärmschutzwand installiert werden. Schließlich aber habe alles nach langer Vorplanung geklappt. „1990 haben wir das erste Mal über diese Straße gesprochen“, sagt sie. Insgesamt wurde 15 Jahre lang geplant und 20 Monate gebaut.
Vor allem für Wolfgang Berg war das gestern ein wichtiger Tag: Der Baustellenleiter war von Anfang an zuständig für das Projekt. Ist alles glatt gegangen? „Ja, natürlich. Obwohl wir über den Jahreswechsel ziemlich schlechtes Wetter hatten, das hat Zeit gekostet,“ sagte er. Zwei andere Gäste des Termins gestern sind nicht ganz so glücklich über die Straße — vor allem, wie sie am Areal Böhler ausgebaut wurde: Herbert von Seezen und Patric Gellenbeck vom Areal Böhler monieren, dass die Böhlerstraße direkt auf Höhe des Areals zu schmal gebaut worden sei. „Wenn da zwei 40-Tonner aneinander vorbei wollen, wird es krachen“, glaubt Gellenbeck. Mielke-Westerlage: „Das hat dort mit den bestehenden Grundstücken an der Straße zu tun, dass wir nicht breiter bauen konnten.“
Das neue Straßenstück liegt zwischen den Knotenpunkten Kevelaerer und Neusser Straße sowie der Krefelder Straße. Jeder Fahrstreifen ist 3,25 Meter breit. Der Rad- und Fußgängerverkehr zwischen Neusser und Krefelder Straße geht entlang der Südseite der Straße in eine Richtung, der Radweg ist zwei Meter breit, der Gehweg 1,50 Meter. Die Straße hat insgesamt eine Breite von 14,25 Metern.
Für das neue Straßenstück wurden die Knotenpunkte neu gestaltet. So fällt das alte Stück der Böhlerstraße vor dem Autohaus von Krüger und Schellenbeck für den Verkehr weg, die Stadt verhandelt aktuell mit dem Inhaber des Betriebs über eine eventuelle Erweiterung. Und weil einige Verkehrsflächen zurückgebaut werden müssen und ein Teilstück der Düsseldorfer Straße noch asphaltiert werden muss, verschwindet die Baustelle nicht direkt. In der nächsten Pflanzperiode werden noch 27 Bäume, Sträucher und Pflanzen an die Lärmschutzwand gesetzt.