Wenig Bücher in der neuen Bibliothek

Der Bestand an Medien lässt zu wünschen übrig. Öffnungszeiten bleiben bestehen.

Meerbusch. Nun hat Büderich endlich eine schöne große Bücherei, doch Öffnungszeiten und Medienbestand rufen bei Politik und auch den Kunden immer noch Kritik hervor. Zum Teil zu Unrecht, findet Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage.

So seien die Öffnungszeiten von zuvor 14 auf 23 Stunden inklusive eines Samstagmorgens in der Woche ausgedehnt worden. Und auch die kleinere Dependance im Lanker Bürgerhaus würde nach der Einweihung ein Plus von vier Stunden aufweisen.

Nimmt man noch die Zweigstelle in Osterath hinzu, ergibt sich eine wöchentliche Öffnungsdauer von 55 Stunden. "Mehr ist beim derzeitigen Personalstand nicht möglich", betonte Mielke im Kulturausschuss.

Neun Stellen stehen zur Verfügung, und daran wird sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern. Schwieriger als in anderen Städten hätten es die Büchereimitarbeiter nicht zuletzt, weil sie drei Standorte bedienen müssten, erinnerte Mielke.

Dass die neuen Stadtteilbüchereien beim Kunden nichtsdestotrotz gut ankommen, konnte die Beigeordnete belegen: Büderich weist nach den ersten Monaten ein Plus von 54 Prozent bei den Entleihungen auf, in Osterath wurden 36 Prozent mehr Bücher ausgeliehen.

Dass der Medienbestand arg zu wünschen übrig lasse, räumte Mielke ein. Die Bücherei in Büderich gab dabei mit einem Wert von 0,9 Medien je Einwohner bisher ein besonders jämmerliches Bild ab, das jedoch den beengten Räumlichkeiten der alten Filiale zuzuschreiben gewesen sei, so die Dezernentin.

Auch Lank und Osterath liegen mit 1,3 Einheiten unter dem Durchschnittswert des Bibliothekindexes für Kommunen vergleichbarer Größenordnung von 1,5, den es langfristig zu erreichen gelte, wünscht sich Mielke. Jedoch: "Das würde die Stadt zusätzlich 460 000 Euro kosten." Über 50 500 Medien verfügten die drei Büchereien momentan, der Bestand soll bis zum nächsten Jahr auf 59 000 aufgestockt werden.

Ändern wird sich auch in anderer Hinsicht etwas für die Kunden. So wird die Jahresgebühr für Erwachsene von 10 auf 13 Euro erhöht. Zudem ist die Einführung eines Bestseller-Regals mit den 20 gefragtesten Titeln vorgesehen.

Für die Bücher müssen Leser eine Gebühr von zwei Euro entrichten, außerdem ist die Ausleihfrist auf drei Wochen begrenzt. Nicht zuletzt ist die Gründung eines Fördervereins vorgesehen.