2018 wird das Digitalisierungs-Jahr für Neuss

Zum zweiten Fachkongress „e-NRW“ im Herbst erwartet die Stadt 500 hochkarätige Besucher.

Foto: woi

Neuss. Am 8. November wird die Fachtagung „e-NRW“ zum zweiten Mal in Neuss ausgerichtet. Die Stadt wird dann wieder zum Hotspot rund ums Thema Digitalisierung. Bei der Premiere diskutierten mehr als 500 Entscheider über die Zukunft der Verwaltung — die ist in fast allen Bereichen digital. Im Programm des Fachkongresses werden die E-Government-Themen mit Bezügen zur Wirtschaft, zu Datenschutzfragen und zur IT-Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen stehen. Und vielleicht kann die Stadt Neuss im November bereits ihr neues Serviceportal vorstellen.

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Eine Projektgruppe arbeitet derzeit im Rathaus an der Umsetzung. Beigeordneter Holger Lachmann wird den Status quo in der Sitzung des Hauptausschusses am 12. April vorstellen. Die Einführung des Portals ist für Ende des Jahres geplant. Das Serviceportal soll der nächste Schritt auf dem Weg zur digitalen Verwaltung sein. Dann sollen zum Beispiel nicht nur Bewohnerparkausweise online beantragt werden können, sondern weitere Dienste an die technischen Möglichkeiten angepasst werden. Vor allem aber wird die Wirtschaft in den Blick genommen. Geplant ist, die An-, Um- und Abmeldung eines Gewerbes als Online-Prozess anzubieten.

Das wird in Fachkreisen mit Interesse verfolgt. Wilfried Kruse, geschäftsführender Gesellschafter des Instituts „IVMHoch2“, organisiert den Kongress zusammen mit der Fachzeitschrift „Behördenspiegel“ und sieht die Einführung des Serviceportals als wichtigen Schritt: „Auch andere Städte arbeiten an solchen Angeboten. Sie sind Teil der Digitalisierungsoffensive in NRW. Unternehmen brauchen permanent Services der Verwaltung. Und alles, was online erledigt werden kann, macht es für sie einfacher.“ Städte, die bürokratische Hürden abbauen, werden attraktiver — für Unternehmen und Bürger.

Das Serviceportal ist jedoch nur ein digitaler Schritt. Im Sommer will die Zukunftskommission Digitale Agenda ihr Handlungskonzept vorlegen, das als Leitfaden dienen und Chancen aufzeigen soll, wie die Quirinus-Stadt die Digitalisierung nutzen kann. Ziel ist es, dass der Stadtrat dann einen Arbeitsauftrag an die Verwaltung stellt — und diese das Konzept der Zukunftskommission sukzessive abarbeitet.

2018 soll ein Jahr werden, in dem Digitalisierung, dieses so gerne und oft von der Politik genutzte Schlagwort, im Fokus steht. Aber was auf dem Papier steht, ist das eine, wie es umgesetzt wird, das andere. „Der Wandel beginnt im Kopf“, sagt Wilfried Kruse. Eine Verwaltung könne nur dann ein Innovationsbeschleuniger sein, wenn die Mitarbeiter die Chancen der Digitalisierung sehen und mitziehen.