29 Projekte für schönere Kaarster City

Ein Planungsbüro hat Entwürfe für die Kaarster Innenstadt vorgestellt.

Foto: Tinter

Kaarst. Wenn Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss und Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss gemeinsam tagen, werden meistens „dicke Bretter gebohrt“. Das war jetzt nicht anders: Einziger Tagesordnungspunkt war das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept. Das Büro Plan-lokal aus Dortmund stellte 29 Projekte vor, die in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden könnten, um das Zentrum von Kaarst attraktiver zu machen — für Geschäftsleute, aber vor allem für Anwohner. Die Ideen werden jetzt in den Fraktionen diskutiert.

Marco Eissing und Alfred Körbel hatten alles penibel ausgearbeitet. Unter der Überschrift „Die Kaarster Innenstadt als Ort zum Flanieren, Verweilen und Wohlfühlen“ geht es unter anderem um die Umgestaltung des Innenhofs des Maubiszentrums. „Ziel ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Neustrukturierung der Platzfläche, Zonierung des Platzes in Aufenthaltsbereiche, Grünbereiche, Spiel- und Begegnungszonen sowie Präsentationsflächen für die örtlichen Einzelhändler“, sagte Eissing.

Die Arbeiten könnten 2019 oder 2020 erfolgen. Zwar ist mittelfristig auch eine Bebauung zwischen Maubiscenter und Rathaus geplant, gleichzeitig soll aber für mehr Grün im Herzen von Kaarst gesorgt werden. Attraktiver werden soll auch der Bereich zwischen dem Alten Rathaus und der Pfarrkirche St. Martinus. Die Planer gehen davon aus, dass sich die Katholische Kirche an den Kosten beteiligt, sprechen von einer Hand-in-Hand-Planung. Und sie begrüßen, dass die ISG in den nächsten fünf Jahren jeweils 10 000 Euro in die Hand nehmen wird — das Geld soll als Verfügungsfonds bereitgestellt werden. Das Land fördert diese Investitionen mit derselben Summe.

Die Planer reagieren auch auf Klagen über mangelnden Parkraum. Sie schlagen ein zentral gelegenes Parkdeck mit 120 Plätzen vor, wobei der genaue Standort noch nicht festgelegt wurde. Was allerdings schon jetzt klar ist: Für diese 1,5 Millionen-Euro-Investition sind keinerlei Fördergelder zu erwarten. „Es ist schon erstaunlich, was da alles auf uns zukommt“, erklärte Reimer Schubert (CDU). Dieser Einwurf ist verständlich, sehen doch die Planer unter anderem Investitionen für das Albert-Einstein-Gymnasium von sechs Millionen Euro und für das Albert-Einstein-Forum von 2,5 Millionen Euro vor. Und dann ist da ja noch der Neubau der Grundschule Stakerseite. Vergleichsweise bescheidene Projekte sind eine attraktive Fußgängerverbindung vom Altstandort „Ikea“ zur Stadtmitte oder ein Veranstaltungsplatz, möglicherweise im Stadtpark.

Nun finden die Beratungen in den Fraktionen statt, weitere könnten in der Sitzung des Planungsausschusses am 5. Juli folgen. Nach den Sommerferien könnte das Abschlussforum zum Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts stattfinden. Dann müsste der Beschluss gefasst werden. Eine Voraussetzung, um an Fördermittel zu kommen, durch die so manche Maßnahme erst möglich wird.