Abschied vom früheren Küster an St. Quirin
Josef Grenzer starb in der Nacht zum Samstag im Johanna-Etienne-Krankenhaus. Die Beisetzung soll in Lindlar erfolgen.
Neuss. Die Menschen im Seelsorgebezirk der vier Innenstadtgemeinden nehmen heute Abschied von Josef Grenzer. Der Alt-Küster an St. Quirin war in der Nacht zum Samstag im Johanna-Etienne-Krankenhaus gestorben. Die Seelenmesse für Grenzer, der im Oktober das 80. Lebensjahr vollendet hätte, wird heute um 18 Uhr gelesen. Für diese Messfeier wird der Sarg dort stehen, wo sich der Wahl-Neusser in besonderer Weise zuhause fühlte — in der Kirche St. Quirin. „Er wird uns fehlen“, betont Oberpfarrer Guido Assmann.
Die Beisetzung von Josef Grenzer soll in Lindlar erfolgen, wo er noch Angehörige hat. Er selbst war nie verheiratet, was vielleicht mit seinem Lebensweg und Berufswunsch zu tun hat. Denn eigentlich wollte Josef Grenzer, der als sechstes von sieben Kindern einer streng katholischen, schlesischen Bauernfamilie geboren wurde, Priester werden.
Dieser Wunsch, so meinen Verwandte, reifte in der Zeit, als er in Düsseldorf eine Lehre zum Maschinenschlosser machte und als Jugendlicher Aufnahme in einem kirchlich geführten Lehrlingshaus fand. Er schloss sich dem Herz-Jesu-Orden in Martental an, verließ das Eifel-Kloster aber vor dem dritten und ewigen Gelübde aus gesundheitlichen Gründen.
In Aachen folgt eine Ausbildung zum Küsterberuf, den Grenzer erst in Bonn-Kessenich und später in Essen ausübte, bevor er vor 23 Jahren nach Neuss kam.
Die Pensionierung 2003 beendete Grenzers Engagement nicht wirklich. Er kehrte noch einmal zurück, als sein Nachfolger nach einem Griff in den Opferstock unhaltbar geworden war und kümmerte sich — als nach Jahren die Stelle wieder besetzt wurde — ehrenamtlich um „seine“ Kirche und die Obertorkapelle. Dabei zeigte er vor allem ein besonderes Talent für Blumenarrangements.
Grenzer war in vielen Vereinen tätig, die er zum Teil großzügig unterstützte, und seit 1969 auch in der CDU. Als Parteivorsitzender war Jörg Geerlings nicht immer glücklich, wenn sich in Versammlungen Josef Grenzer mit seinen „starken Meinungen“ meldete. Aber er erkennt an: Grenzer hatte dabei immer das Beste der Stadt im Auge. -nau