400 000 Euro müssen für die Straßensanierungen 2017 reichen
Eigentlich müssten vier Millionen Euro investiert werden.
Grevenbroich. Den Mangel verteilen — das muss die Stadt beim Straßenunterhaltungsprogramm 2017, das morgen im Bauausschuss Thema ist. Rund 400 000 Euro stehen für die Straßenunterhaltung und für die grundhafte Erneuerung von 587 Kilometern Stadtstraßen in diesem Jahr zur Verfügung. Wie die Stadt erklärt, würden sich die Herstellungskosten fürs gesamte Straßennetz auf eine Viertelmilliarde Euro belaufen.
Bei kontinuierlicher Erneuerung und einer Haltbarkeit von 60 Jahren müssten vier Millionen Euro im Jahr investiert werden. Zur Verfügung steht aber lediglich ein Zehntel dieser Summe. Für die Straßenunterhaltung sind davon 250 000 Euro eingeplant, davon 40 000 für die kurzfristige Beseitigung von Schäden, etwa Schlaglöchern oder zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht. „Die Zahl basiert auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre“, sagt Beigeordneter Florian Herpel. Das übrige Geld ist für größere Maßnahmen vorgesehen. Eine Alternative, um trotz des Geldmangels Straßen zu erneuern: Die Stadt stimmt ihre Projekte mit dem Kanalbau der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) und Arbeiten von Versorgungsunternehmen ab, nach denen die Fahrbahn sowieso erneuert werden muss.
Ein Beispiel: Auf der Königstraße zwischen Rheydter und Stephanstraße in Elsen werden 2017 Regen- und Schmutzwasser-Kanäle saniert. Da auch die Straße erhebliche Schäden aufweist, wird sie, wenn der Ausschuss dies morgen beschließt, von Grund auf erneuert und und die Fußgängerquerung barrierefrei umgebaut. Die WGV tragen die Kosten für Kanalbau und die davon betroffene Straßenfläche, die Stadt weitere rund 155 000 Euro. 80 Prozent von diesem Betrag, der aus einer gesonderten Position im Stadtetat kommt, werden als Anliegerbeiträge nach dem Kommunalabgabengesetz erhoben. Voraussichtlich im Mai sollen die etwa vier Monate dauernden Arbeiten starten.
Auf eine gründliche Erneuerung warten müssen Anwohner „Auf dem Hamm“ in Gindorf. Die UWG hatte auf die „Patchwork“-Fahrbahndecke dort hingewiesen, Schlagloch reihe sich an Schlagloch. Wie die Verwaltung erklärt, sollen die schlimmsten Bereiche zunächst, wenn die Witterung es zulasse, neu asphaltiert werden — ein Provisorium.
Die gründlichere Sanierung soll erst im Rahmen einer Kanalerneuerung der Wirtschaftsbetriebe folgen. Der Bauausschuss soll morgen zur Sanierungsplanung in Abstimmung mit den WGV einen Beschluss fassen. Einen Zeitplan für den Bau nannte die Verwaltung nicht. cso-/arr