Schwimmförderung wird ausgebaut
Der Rhein-Kreis will ein neues Projekt dafür starten. In Dormagen stehen hierfür 7000 Euro jährlich zur Verfügung.
Dormagen. Ramona Noormann kann sich jetzt auch mal einen freien Tag in der Woche können. Die ehemalige Leistungsschwimmerin beim TSV Bayer unterstützt seit bald zwei Jahren die Sportlehrerinnen im Schwimmunterricht. Inzwischen gibt es auch eine vertraglich abgesicherte Kooperation mit der SSG Nievenheim-Delrath, wodurch im Wechsel weitere Trainerinnen den Schülern fachgerecht Schwimmen beibringen. Mit Erfolg: Anja Jungmann vom Sportservice der Stadt, spricht von einer „fast hundertprozentigen Quote. Wenigstens das Seepferdchen wird erreicht, oder sogar Bronze oder mehr.“
Der Rhein-Kreis Neuss will die Schwimmfähigkeit der Grundschüler deutlich verbessern. Auf einen Antrag der Kreistagsfraktionen von CDU und FDP, zu prüfen, ob ein Wettbewerb unter den Grundschulen im Kreis ein Anreiz wäre, um die Schwimmfähigkeit der Kinder zu verbessern und die Zahl der abgelegten Jugendschwimmabzeichen zu erhöhen, reagiert er mit zwei Modellvorschlägen. Darin geht es um einen Wettbewerb, bei dem die drei besten Grundschulen (Anzahl der Schwimmabzeichen prozentual zur Schülerzahl) oder aber in Version B darum, jede abgelegte Erstabnahme eines Jugendschwimmabzeichen an einer Grundschule zu honorieren, zum Beispiel mit je zwei Euro. Für diese Variante spreche eine hohe Motivation der Schulen, für jedes Abzeichen zu kämpfen. Der Sportausschuss legte sich wegen kalkulierbarer Kosten einstimmig auf das erste Modell fest (Kosten 5000 bis 6000 Euro). Beim Modell B wären es möglicherweise dreimal so hohe Kosten gewesen. Ziel ist es laut der Sportverwaltung des Rhein-Kreises, dass bis zu 90 Prozent der Kinder, die auf eine weiterführende Schule wechseln, „gut schwimmen können“. In Neuss gibt es mit Partnern das Projekt „Jedes Kind muss schwimmen lernen“. In Dormagen ist das Projekt vergleichbar.
In Dormagen stehen für die Schwimmförderung jährlich 7000 Euro zur Verfügung. „Damit kommen wir hin“, sagt Anja Jungmann. Damit könne gewährleistet werden, dass in „jeder Schwimmstunde eine Förderkraft die Sportlehrerin unterstützt.“ Wie sich das konkret auswirkt, das sollen die Mitglieder des Sportausschusses im Juni erfahren, wenn Jungmann ihren Bericht vorlegt. Sie gibt angesichts von oftmals dramatischen Zahlen zu bedenken: „Wenn die Erhebung der Schwimmfähigkeit zu Beginn des dritten Schuljahres vorgenommen wird, ist die Quote natürlich viel schlechter als am Ende des Schuljahres.“ Kreis-CDU und -FDP hatten in ihrem Antrag behauptet, dass 45 Prozent aller Kinder nach der Grundschule nicht oder nicht richtig schwimmen könnten, eine Quelle dafür blieben sie allerdings schuldig. Besser machte es die Dormagener Verwaltung anhand einer Befragung an allen Grundschulen, wo dann die Sportlehrer konkrete Zahlen nannten. Das Ergebnis war 2014, dass je nach Schule 25 bis 50 Prozent der Drittklässler nicht schwimmen können.