Ärzte auf Visite mit dem iPad
Neusser Mediziner arbeiten mit Tablet-Computern.
Neuss. Visite auf der chirurgischen Station. Der Arzt steht beim Patienten, in der Hand ein iPad mini, er erläutert den Verlauf der Behandlung seit der Operation. Radiologische Bilder, Laborwerte: Der Patient sieht sofort seine Fotos und Daten und erhält die Erklärungen des Arztes dazu. Nachfragen? Kein Problem, alle patientenbezogenen Daten, die gesamte „Fallakte“, ist sofort verfügbar.
Vor knapp zwei Jahren nahmen die ersten Ärzte im Lukaskrankenhaus die iPads mit der speziellen Software in Gebrauch. Seit Sommer 2014 sind auch die ersten Pflegearbeitsplätze auf den Stationen der Chirurgie und Inneren Medizin für die Projektphase mit den iPads ausgestattet, seit Dezember sind die ersten Stationen von der Testphase zum Dauerbetrieb umgestellt. Immer stärker wird der Einsatz ausgeweitet.
Der Einsatz der hochspezialisierten IT-Anwendung zur Erhebung, Vernetzung, Analyse und Darstellung der patientenbezogenen Daten ermöglicht schnelle, transparente Informationen. Stets sind alle diagnose- und pflegerelevanten Daten verfügbar. Effektivität und Effizienz der Behandlung lassen sich so noch einmal steigern. Udo Purwin, Leiter der hauseigenen IT-Abteilung, ist treibende Kraft bei der Umsetzung des Modells. „Die Verringerung von Papier bei den internen Arbeitsabläufen und die Möglichkeit, dem Patienten durch die gewonnene Zeit mehr Aufmerksamkeit widmen zu können, ist ein großer Mehrwert für die medizinische Versorgung in unserem Krankenhaus“, sagt er.
Die Patienten sind für jedes Zimmer, für jedes Bett erfasst. Die Nutzer können sich bei der Visite quasi von Bett zu Bett durchklicken. Diagnosen, Befunde, Laborwerte sind abrufbar, ein langer Klick produziert aus den Daten vieler Parameter der Vitalfunktionen Kurven, die den Behandlungsverlauf verdeutlichen. OP-Berichte, radiologische Aufnahmen sind ebenfalls hinterlegt.
Ebenso ist die Pflegedokumentation abrufbar. Die Daten liegen auf dem Krankenhausserver, die Mediziner greifen von unterwegs über das Tablet darauf zu. „Ein unbefugter Zugriff ist ausgeschlossen. “, versichert eine Sprecherin der Klinik. „Die Daten sind unter höchsten Datenschutzrichtlinien gespeichert.“