Carolus-Galaball mit einem Hauch von Großstadtkarneval

Das Düsseldorfer Prinzenpaar sorgte bei den Kaarster Narren für Stimmung.

Foto: Anja Tinter

Kaarst. Ihr Ruf war leise, aber er war gut zu hören im Albert-Einstein-Forum. „Hier“, rief Uta Mikliss, Besucherin des Carolus-Galaballs, als ein mutiger Gast der Karnevals-Sause zum Mitmachen gesucht wurde. Für einen Wurf in die Luft. Die 46-Jährige traute sich, und wurde von der Akrobatik-Gruppe „Kölsche Domputzer“ prompt gekonnt in die Höhe geworfen. Für ihren spontanen Mut, sich an der gekonnten Akrobatik der Domputzer zu beteiligten, erhielt die 46-Jährige viel Applaus. Mit ihr konnten sie es aber auch machen: „Ich bin Trainerin für Akrobatik bei der SG Kaarst“, verriet Uta Mikliss.

Rund 150 Menschen erlebten am Samstagabend beim Carolus-Galaball ein abwechslungsreiches Programm. Im Mittelpunkt stand der Auftritt der Karnevalisten aus Düsseldorf mit dem Prinzenpaar Christian II. und Venezia Claudia. Mit Garde, Fanfarenzug und Tambourcorps war die Delegation aus der Landeshauptstadt rund 90 Karnevalisten stark. Traditionell durfte natürlich auch der Elferrats-Auftritt nicht fehlen.

Wie man das Albert-Einstein-Forum auf festlich trimmt, hatten im vergangenen Jahr die Organisatoren von „Kaarst total“ vorgemacht. Der Vorsitzende der Gesellschaft Carolus, Hans-Peter Grabowski, griff die Idee mit den in wechselnden Farben beleuchteten Segeln auf und fand mit Neumitglied Reimund Franzen auch einen Sponsor für die teure Technik. Der Elferrat mit seinem Präsidenten Carsten Kremser zog gemeinsam mit den „Kölsche Domputzer“ ein. Sie zeigten eine tolle Leistung.

Obwohl sich Carolus als „Gesellschaft zur Pflege heimatlichen Brauchtums in Kaarst“ versteht, kann man sicher sein, auf dem Galaball keinem Besucher zu begegnen, der im Kaarster Stadtgebiet einer Karnevalsgesellschaft angehört.

Stattdessen ist es zur Tradition geworden, einen Hauch von Großstadtkarneval nach Kaarst zu holen. Obwohl sowohl das Prinzenpaar, als auch die Garde „Blau-Weiß“ schon zahlreiche Termine absolviert hatten und noch in etlichen anderen Sälen für Stimmung sorgen mussten, wirkten sie völlig entspannt, so als hätten sie alle Zeit der Welt.

Das Prinzenpaar, beruflich beim Düsseldorfer Lokalradio und -fernsehen aktiv, kam dank seiner Eloquenz sehr professionell rüber. Und sangesfreudig: Die Zuschauer bekamen aber nicht nur das „Prinzenpaar-Lied“ zu hören: Thomas Dregger und Jens Lier sangen auch Sympathiebekundungen wie „Düsseldorf ist schön“.

Dann kam der Auftritt des Carolus-Elferrats. Wer angesichts der sehr förmlichen Atmosphäre — gängigste „Verkleidung“ für die Herren war ein schwarzer Anzug — geglaubt hat, die Carolinger ticken anders, wurde überrascht: Das bunte Völkchen war total geerdet, Leo Erdtmann, Carolus-Neumitglied und Vorsitzender der SG Kaarst, trat als Bierfass auf, es ertönten Trinklieder und Schunkelmusik. Als Überraschungsgast hatte dann noch der Humorist Georg Winnen seinen Auftritt, der als „Jopi“ unter anderem als strickende Großmutter mit zwei Pappfiguren kommunizierte. Zum Schluss sorgten „De Stroßeräuber“ für Stimmung.