Alles neu an der Comenius-Schule
Neuss. Für die Eltern der Comenius-Schule war es die wohl beste Nachricht des Jahres: Mit unermüdlichem Einsatz und viel Engagement haben sie dafür gesorgt, dass der Stadtrat den Weg für eine Umwandlung der Sekundar- in eine Gesamtschule frei macht.
Dazu mussten sie aber in die Nachspielzeit gehen, denn eigentlich hatten vor allem CDU und FDP zunächst dafür gesorgt, dass dem Elternwillen nicht nachgegeben wird und die Comenius-Schule auch weiter als Sekundarschule geführt werden sollte.
Damit wollten sich die Schulpflegschaftsvorsitzende Silke Welter und ihre Mitstreiter aber nicht abfinden. Sie starteten ein Bürgerbegehren und sammelten innerhalb weniger Wochen 9004 gültige Unterschriften — damit wurde das erforderliche Quorum um fast 50 Prozent übertroffen. Damit kam das Thema in der letzten Sitzung des Jahres erneut in den Stadtrat — und dieses Mal blockte die CDU den Elternwillen nicht ab. Zwar stellte sich noch die FDP gegen die Umwandlung, doch die erforderliche Mehrheit kam zustande. Für die Elterninitiative ein großer Erfolg.
Jetzt muss die Bezirksregierung Düsseldorf der Umwandlung noch zustimmen. Ist dies erfolgt, dann können an der Schule — und in der Schulverwaltung — die konkreten Pläne für die Zukunft der Comenius-Schule in Angriff genommen werden. Die Schule an der Weberstraße soll eine vierzügige Gesamtschule werden, zum Schuljahr 2020/21 wird die erste Oberstufe erwartet. Bauliche Maßnahmen sind dafür laut Stadtverwaltung und Schulleitung nicht erforderlich.
Die Eltern der Comenius-Schüler können sich nun zurücklehnen und mit dem Schwung des Erreichten ins neue Jahr starten. Etwas Ruhe tut gut — auch weil der Tonfall in der Schuldebatte, insbesondere in sozialen Netzwerken wie Facebook, bisweilen deutlich am guten Kinderstübchen vorbei ging und es Anfeindungen gab.