War der Big Mac aus Neuss wirklich „angeknabbert“?

Tobias Wollbrandt ist nach seinem Besuch bei McDonalds an der Moselstraße entrüstet. Das Unternehmen hat hingegen eine Erklärung, wie die vermeidlichen Bissspuren in den Burger kamen.

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Neuss. Weil die Pommesbude geschlossen ist, fährt Tobias Wollbrandt in seiner Mittagspause in den McDrive von McDonalds an der Moselstraße. „Zweimal Big Mac-Menu, mehrere Cheeseburger und Double-Cheeseburger“, zählt der 35-Jährige seine Bestellung auf: „Die Kollegen hatten Hunger.“ Doch noch auf der Rückfahrt zur Baustelle, auf der er als Heizungsbauer arbeitet, folgt die erste Enttäuschung: ein Cheeseburger fehlt. „Kann ja passieren“, denkt er sich noch. Angekommen am Arbeitsplatz dann der Schock: In einem der Big Macs meint Wollbrandt Bissspuren zu erkennen.

Der Mönchengladbacher ist empört: „Was ist das?“, schreibt er am Abend auf die Facebook-Seite des Unternehmens. Noch in der Mittagspause fährt er wieder zu McDonalds zurück, den vermeintlich angebissenen Burger in der Hand. „Eine Mitarbeiterin hat mir sofort einen neuen gegeben“, sagt er: „Auch den fehlenden Cheeseburger, Sprite und eine Apfeltasche — wahrscheinlich ein Schlichtungsversuch.“ Entschuldigt habe sie sich nicht. „Alles, was sie gesagt hat, war: Kann ja mal passieren“, sagt er entrüstet.

Tim Seibert, Operations Controller beim McDonalds-Servicecenter Froitzheim, hält Rücksprache mit den verantwortlichen Mitarbeitern und schildert den Hergang aus anderer Perspektive. „Die Mitarbeiterin hat den Big Mac nicht mehr kontrolliert und direkt entsorgt“, sagt er. Dass dieser wirklich angebissen gewesen sein soll, könne er sich „beim besten Willen“ nicht vorstellen. „Die Filiale an der Moselstraße ist ein sogenanntes Restaurant der Zukunft“, erklärt er: „Jeder Burger wird nach seiner Bestellung einzeln zubereitet, jedes Brot einzeln getoastet.“ Möglicherweise habe ein Mitarbeiter eine Brotscheibe beim Einlegen in den Toaster zerquetscht. „Das könnte man dem Gast jetzt mal vorführen, um zu sehen, ob er einen Burger mit zerquetschter Brotscheibe als angebissen interpretiert hat.“ Dass es sich gar um den Big Mac eines Angestellten handelte, schließt Seibert aus: „In den Filialen wird auf keinen Fall in der Küche gegessen. Dazu gibt es einen Pausenraum.“ Über ein persönliches Gespräch mit dem aufgeregten Gast würde er sich freuen.