Alte und kranke Bäume im Knechtstedener Wald gefällt

Für Spaziergänger ist es zurzeit recht laut im Wald.

Foto: Lothar Berns

Dormagen Wenn Revierförster Theo Peters mit seinem Team anrückt, geht es regelmäßig alten und kranken Bäumen im Dormagener Waldgebiet an den Kragen. Seit Anfang des Winters durchforstet der 59-Jährige zum Wohl von Mensch und Natur mit schwerem Gerät den Knechtstedener Wald und dünnt dabei den Baumbestand aus.

Vereinfacht gesagt bringt er so neue Ordnung in den Wald und mistet aus, eine Art Frühjahrsputz also. Nutzen hat davon aber nicht nur der Mensch, für den das gefällte Holz immer noch als wichtiger Rohstoff unabdingbar ist, sondern gerade auch die Natur. „Wir entfernen hauptsächlich Bäume, die den gesunden, für den Wald wichtigeren Bäumen den Platz, das Licht und die Nährstoffe entziehen“, erklärt Peters. Dadurch, dass der Klimawandel von Wäldern immer mehr abverlange, sei es wichtig gesunde Bäume zu fördern, um ein Waldsterben zu verhindern.

Durch den Verkauf an Sägewerke in der ganzen Bundesrepublik ist vom Wohl der Bäume auch das Wohl der Menschen abhängig. „Von den Forstarbeiten profitiert auch jeder Dormagener, denn das Holz wird vom Parkett bis zum Löffel zu vielen nützlichen Gebrauchsgegenständen verarbeitet.“ Nicht weniger entscheidend sei aber, dass durch die Arbeiten im örtlichen Waldgebiet auch der Freizeitwert für die Waldbesucher steige. Ohne die kontinuierliche Pflege wären viele Waldwege kaum noch benutzbar und eine geringere Vielfalt bei Pflanzen und Tieren zu erkennen. „Natürlich wissen wir um die hohe Nutzung des Knechtstedener Waldes durch die Nähe zu Neuss und Köln, daher ist es uns wichtig, die Sperrung von Wegen möglichst gering zu halten“, versichert der Förster mit Blick auf Anwohner, Spaziergänger und Touristen. Zudem gebe die Baumernte vielen die Möglichkeit preiswert und ohne großen Aufwand an Brennholz zu kommen.

Das Durchforsten beginnt jedoch schon deutlich vor den Arbeiten mit Kettensägen und Schleppfahrzeugen. Schon im Sommer werden bei den Planungen die zu fällenden Bäume herausgesucht und mit entsprechenden Symbolen gekennzeichnet. Bis diese dann gefällt werden können, vergehen jedoch noch einige Monate, denn „erst wenn der Waldboden im Winter durch Frost und Kälte nicht mehr so weich ist, kaum Pflanzen wachsen und weniger Tiere unterwegs sind, beginnen wir aus Gründen des Naturschutzes mit den Arbeiten, um mit den großen Rückemaschinen nichts zu beschädigen“, erklärt der Förster. Normalerweise findet dieser Vorgang im Dormagener Waldgebiet regelmäßig statt. Jedes Jahr ein anderer Bereich.

2014 sorgte der Sturm Ela jedoch vorerst für eine längere Unterbrechung, da er auch im Dormagener Wald große Schäden anrichtete, deren Beseitigung fast zwei Jahre in Anspruch nahm. Trotzdem zeigte sich dabei der Erfolg der früheren Durchforstungen. „Unser Waldgebiet war so gesund, dass sich die meisten Lücken ganz natürlich und wieder mit Bäumen und Tieren gefüllt haben“, resümiert Peters.