„Ausverkauf“ im Edith-Stein-Forum

Der Verkauf des Inventars dauerte nur etwa eine Stunde.

Foto: Woitschützke

Nordstadt. Um kurz vor 11 Uhr war das Edith-Stein-Familienforum am Samstag so gut wie leer. „Ich habe das Gefühl, alles ist weg“, sagte Leiter Joachim Braun. Stimmte nicht ganz. Einzelne Bücher, Pflanzen und Hocker standen noch in den kahlen Räumen und auf dem Dachboden. In der dritten Etage wuchtete Juun Timmermann zehn Holzstühle in den Aufzug. „Ich hatte sie schon im Internet gesehen. Da konnte man sich vorab informieren. Ich habe angerufen und mein Interesse bekundet. Aber reservieren ging nicht. Ich musste um zehn Uhr kommen, sonst hätte ich riskiert, dass mir jemand die Stühle vor der Nase wegschnappt“, sagt er.

Gleiche Chancen für alle. Ab zehn Uhr hatte das Familienforum am Samstag seine Pforten zum Trödelmarkt geöffnet. Denn vor dem Umzug ins Willi-Graf-Haus sollte noch alles Brauchbare verkauft werden. „Die Sachen sind teilweise noch sehr gut erhalten oder sogar fast neu. Die wollen wir nicht einfach wegwerfen“, sagt Braun. Schnäppchenjägerin Astrid Keuter ist von der Aktion begeistert: „Viel zu oft landen gut erhaltene Dinge auf dem Müll. Ich finde es prima, dass es hier anders gelöst wird.“ Sie hat für ihre Nichte und ihren Neffen Kinderbücher und Holzspielzeug ergattert.

Sigrid Hellwig trägt einen Stoffhund unter dem Arm. „Für meine Enkelkinder“, erklärt sie und greift noch zwei Bücher für die Kinder aus einer Kiste. Neben ihr sucht Trödel-Fan Anke nach einer Tasse im 50er-Jahre-Look. „Ich habe schon eine gefunden, plus zwei Untertassen. Die zweite wäre toll.“ Aus dem Untergeschoss werden inzwischen die Bänke aus den Umkleideräumen abtransportiert. Vom Dachboden schleppen Besucher riesige Tischplatten nach draußen. „Wir verkaufen tatsächlich alles. Inklusive Waschbecken, Toiletten und Fliesen“, sagt Braun.

Denn das Haus aus dem Jahr 1964 wird abgerissen. Der Erlös des Trödelmarkts kommt den Eltern-Kind-Kursen des Bildungswerks zugute.